Seite:Oberamt Gmuend 098.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

nur: den Haselnußstrauch (Corylus Avellana), welcher namentlich aus der Alb sehr häufig vorkommt, den schwarzen und rothen Hollunder (Sambucus nigra et racemosa), die kleine Mispel (Cotoneaster vulgaris) auf Felsen der Alb, die Felsenbirne (Aronia rotundifolia) desgleichen, den Faulbaum (Rhamnus frangula), den Kreuzdorn (R. cathardica), den Felsenkreuzdorn (R. saxatilis), Stachelbeere (Ribes uva crispa), Besenpfrieme (Spartium scoparium), den Schlingstrauch (Viburnum lantana), den Seidelbast (Daphne Mezereum), den Pfaffenkäppchenstrauch (Evonymus europaeus).

Von den verschiedenen Rosen, die namentlich auch auf dem Rosenstein sich häufig finden, führen wir an die bibernellblättrige Rose (Rosa pimpinellifolia), und von den Waldbeeren die Steinbeere (Rubus saxatilis) und R. tomentosus, die Preußelbeere (Vaccinium vitis idaea).

Reine Bestände bilden theilweise die Weißtanne, die Fichte und die Forche, häufiger findet man die Nadelhölzer unter sich oder auch mit Laubhölzern gemischt. Auch die so häufige Buche ist meist mit Eichen gemischt, wie sich auch in die Buchenbestände andere Holzarten, wie Weißbuchen, Eschen, Ahorne, Ulmen etc. eingedrängt haben.

Im südöstlichen Theil des Bezirks, auf und an der Alb, kommen wegen der hohen Lage und des rauhen Klimas nicht selten Windwürfe und Schneedrücke, letztere auch in den übrigen Theilen des Bezirks, namentlich in den an den Welzheimer Wald grenzenden vor, und im November 1868 wurden nur in den Staatswaldungen unseres Bezirks etwa 2500 Klafter vom Schnee und Wind zusammengedrückt und umgeworfen, was jedoch zu den großen Ausnahmen gehört.

Der große Fichten-Rüsselkäfer (Hylobius abietis) hat schon in jungen Fichtenpflanzungen und der Weißpunkt-Rüsselkäfer (Pissodes notatus in Forchen-Kulturen Schaden angerichtet; auch der Borkenkäfer wird zuweilen lästig. In den Laubwaldungen schadet der Maikäfer und dessen Larve.

Die Waldungen des Staats, wie auch die der Gutsherrschaften, namentlich der gräflich Rechbergischen, und die der Gemeinde Gmünd, sind im allgemeinem in gutem Zustande, während an die der übrigen Gemeinden und hauptsächlich an die Privatwaldungen zum Theil zu große Anforderungen gemacht werden und solche in Folge dieser in minder gutem Zustande sich befinden; indessen wird auch von Seiten der meisten Gemeinden für die Emporbringung der Waldungen Manches gethan, besonders um zurückgekommene Distrikte mittelst künstlicher Saat und Anpflanzung wieder in Aufnahme zu bringen. Letzteres ist aber an manchen Stellen des Steilabfalls der Alb kaum mehr möglich, indem diese durch unvorsichtige Wirthschaft verödeten und jetzt wegen Mangels an schützendem Holz und weil der Humus von den steilen Abhängen abgeflößt wurde, nur mit allergrößter Mühe und

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_098.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)