Seite:Oberamt Gmuend 371.jpg

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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd


Das quadrirte v. Lang’sche silberne Wappenschild hat 1. 4 einen schwarzen Adler, 2. 3 drei senkrechte rothe Balken.

Zum Rittergut gehörte das Schloßgut im Dorf Leinzell a. 1798 mit 59 Unterthanen und drei Unterthanen zu Göggingen, samt den sog. Ölhäusern, Jurisdiktion, Jagd und Fischerei.

Im 30jährigen Krieg war Leinzell sehr beschädigt worden, so daß H. B. Fauber 1631 erklärte, unmöglich seine Kontribution aufbringen zu können. Späterhin zogen die Herren v. Lang Schutzgenossen von allen Weltgegenden herbei, die beschränkte Markung vermochte aber diese armen Leute nicht zu nähren, weßwegen sie den Hausirhandel hauptsächlich und das Baumwollespinnen betrieben, späterhin aber Staatsfürsorge eintreten mußte. Denn auch dieses Rittergut war natürlich 1806 unter württembergische Hoheit gekommen.

Die Kirche entwickelte sich wohl aus der alten Zelle. Pfarrer war z. B. Hans Enderbach, 1472 Kammerer, 1477 Dekan; auch 1512 war Wilh. Schweitzlinger Pfarrer zu Leinzell und Dekan. Das Patronat besaßen die Gutsherren, so daß die Herren v. Horkheim 1556 die Zehnten ihrer Pfarrei Leinzell am Kocher bei Untergröningen um 340 fl. an Limburg verkaufen konnten. Wegen des kleinen Zehnten zu Horn klagte Herr v. Lang 1663 für die Pfarrei. Filialen sind die Gemeinden Göggingen, Uzstetten und Holzhausen im Oberamt Gaildorf.

Um 1500 soll c. 600 Schritte nördlich vom Ort eine Pulvermühle gestanden sein.

Zu der Gemeinde gehören:

b) Ölhäuser, 1/2 Stunde oberhalb Leinzell im Leinthal gelegen.

Die Ölhäuser stammen von einer Ölmühle. 1409 stiftete Jörg v. Wellwart eine Gült aus der Ziegelmühle oberhalb Zell an der Lein.

c) Schafhaus, liegt auf der Hochebene, 1/4 Stunde südöstlich vom Mutterort.


Lindach, mit Schloß,
Gemeinde III. Klasse mit 660 Einw., worunter 2 Kath. – Dorf, Filial von Täferroth; die Kath. sind nach Muthlangen eingepfarrt. l Stunde nordöstlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Der kleine, gutaussehende Ort liegt auf der Fläche, die im Norden vom Leinthal, in Südost und Südwest von dem Schießthal und dessen Seitenthal, dem Pfaffenbachthale, begrenzt wird; am nächsten dem Rande des letzteren beginnt das ziemlich zerstreut gebaute

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 371. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_371.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)