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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

Edel- und Steinkrebse führt in ziemlicher Menge die Rems und der Ammersbach.

Mit der Volksschule ist Unterricht im Zeichnen verbunden; auch besteht eine Sonntags- und Industrieschule.

Die seit dem Jahr 1822 bestehende Armenpflege hat ein Vermögen von 1100 fl., worunter eine Stiftung mit 300 fl. für Armenzwecke von Johannes Nötzbauer zu Mögglingen. Das Kapitalvermögen der Stiftungspflege beträgt 4837 fl., darunter 2808 fl. Stiftungen für Jahrstäge, dazu kamen im Jahr 1866 Ablösungskapitalien für den Bau und die Unterhaltung der Kirche 3400 fl. und für Kultbedürfnisse 1600 fl., zusammen 9837 fl.

In archäologischer Beziehung ist zu bemerken, daß die römische Grenzstraße (Teufelsmauer) unter der Benennung Hochstraße durch den nördlichen Theil der Markung führt und bei Brackwang dieselbe verläßt; von ihr geht südwestlich von Stöckach eine Römerstraße (hohe Straße) ab, die über den Sixenhof nach Aalen etc. führt.

In dem sog. Grubenholz, an der Stelle, wo die beiden Römerstraßen auseinander gehen, befinden sich 14 altgermanische Grabhügel, von denen im Jahr 1833 zwei geöffnet wurden; sie enthielten Bruchstücke von Gefäßen (außen roth gefärbt, im Bruch schwarz), eine kleine, noch erhaltene Schale, Kohlen, halbverbrannte Eicheln, Reste von eisernen und broncenen Gegenständen etc. In dem Grubenholz läßt der Volksaberglaube den sog. Grubenholzmann geisten; er ist ein neckischer Geist, der Holzdiebe festhält, oder ihnen auf den Rücken sitzt und sich lange Strecken tragen läßt, so daß sie von seiner Last fast erdrückt werden und todtmüde nach Hause gelangen etc.

In dem 1/4 Stunde südlich vom Ort gelegenen Feldholz Hegleswald befinden sich ebenfalls 7 altgermanische Grabhügel.

In der Nähe (südlich) der Kirche liegt ein künstlich aufgeworfener, 8–10′ hoher, sehr breiter Hügel, ein zerstörter Burgstall, aber wohl ursprünglich ein römischer Wachhügel, auf dem eine kleine Untersuchung Mauerschutt zu Tage förderte; ganz nahe dieser Stelle heißt eine Flur „auf der Lauer“, an der auch eine römische Straße „Hauchsträß“ vorüberzog; sie kommt von Bartholomä über Lauterburg und Lautern bis zu dieser Stelle und führte weiter bis in das oben angeführte Grubenholz, und zwar gerade an die Stelle, wo die nach Aalen führende Römerstraße von der römischen Grenzstraße ablenkt.

Ein Grundstück führt den Namen „Käpelesacker“ von einer hier gestandenen, erst in den 30er Jahren abgebrochenen Kapelle.

Der Ort Mögglingen wird erstmals 1143 erwähnt, als die Pfalzgrafen v. Donauwörth-Dillingen dem neugestifteten Kloster Anhausen auch Güter in Mechelingen schenkten. Es gehörte also Mögglingen wenigstens theilweise zur Herrschaft Lauterburg-Rosenstein, was

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 383. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_383.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)