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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

Johann von Horkheim, 1364. Einen Hof in Zimmern kaufte auch das Dominikanerkloster 1402.

1543 vertrugen sich die beiden Grundherrschaften Lorch und Gmünd; die Lorcher sollen 41/2, die Gmünder 31/2 Theile vom Gemeinholz empfangen; zu den Vierleuten gibt jeder Theil 2 Mann. Die Frevel in der Gemeinde werden getheilt, Fremde wechselnd von Lorch und Gmünd gestraft.

Mit Iggingen vertrug sich Z. 1652 über den Viehtrieb unter Abänderung eines ältern Vertrags von 1501.

Zimmern war von Alters her Filial von Iggingen mit eigener Kapelle. 1372 wurde entschieden, daß die Freitagsmesse darin eine Schuldigkeit des Pfarres sei, keine freie Gnade.

Den Zehnten besaßen die Herren v. Wellwart (1659 angeschlagen zu 4000 fl.) als gekauft.


Rechberg, Hinterweiler
Gemeinde III. Klasse mit 693 Einw., worunter 11 Evang. a) Rechberg, Hinterweiler, Dorf, 278 Einw. b) Rechberg, Vorderweiler, 261 Einw., c) Hohen-Rechberg, Schloß, 6 Einw. d) Hohen-Rechberg-Kirchberg mit Kirche und Pfarrhaus, 8 Einw. e) Bärenhöfle, Hof, 5 Einw., f) Birkhäusle, Hof, 3 Einw. g) Bläsishof, Hof, 15 Einw., h) Fuchshof, Hof, 8 Einw. i) Heustaig, Hof, 7 Einw. k) Kleinlishof, Hof, 21 Einw. l) Kratzerhöfle, Hof, 8 Einw. m) Krempelhaus, Haus, 2 Einw. n) Oberhäge, Hof, 10 Einw. o) Ödengehren, Haus, 9 Einw. p) Schurrenhof, Hof, 9 Einw. q) Starrenhof, Hof, 6 Einw. r) Stollenhäusle, Haus, 6 Einw., s) Stollenhof, Hof, 12 Einw. t) Unterhäge. Hof, 9 Einw. u) Zwickling, Haus, 10 Einw. – Kath. Pfarrei; die Evang. sind nach Gmünd eingepfarrt. 11/2 Stunden südwestlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Am südlichen Fuße des kahlen, langgestreckten Rechberges liegen gar friedlich zwischen Obstbäumen die beiden schön gruppirten Orte Hinter- und Vorderweiler, jenes am Fuße des Schloßberges, dieses am Fuße des Kirchberges. Sie haben eine höchst großartige Umgebung: Rechberg, Stuifen und Staufen steigen ganz in der Nähe gewaltig empor. Auf dem Rechberg (Kirchberge) hat man eine der prächtigsten und weitesten Aussichten des Landes, s. d. Allgem. Th. Naturschönheiten.

Die weithin sichtbare Kirche steht auf der östlichen Spitze des Rechberges und wurde in den Jahren 1686–88 vom Grafen Bernhard Bero von Rechberg erbaut; der Grundstein ward den 24. April 1686 gelegt. Etwas später, 1699 wurde dann das frühere, 1488 von Graf Ulrich von Rechberg erbaute Kirchlein zum jetzigen Pfarrhaus umgebaut (s. auch unten).

Die im Spätrenaissance-Geschmack aufgeführte Kirche bildet ein schönes, erhebendes Denkmal, in der Grundform eines griechischen Kreuzes mit östlichem, innen halbrundem, außen halbachteckig geschlossenem Chore. Ihre Wandflächen sind außen von dorischer Pilasterordnung

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 404. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_404.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)