Seite:Oberamt Ravensburg 168.jpg

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Erb-Lehen, unter landvogt. Hoheit. Das Bad erhält sein Wasser aus drei abgesonderten, nach Art der Brunnenstuben gefaßten Quellen, deren Bestandtheile schon S. 10 beschrieben sind. Seine Kräfte werden besonders bei offenen Schäden, Steifheit der Glieder, arthritischen Beschwerden und Hautkrankheiten gerühmt. Das Bad wird ziemlich besucht. Die Anstalt ist übrigens sehr einfach; dafür wird auch 1 Zimmer mit 1 Bett täglich mit 3 kr., mit 2 Betten mit 4 kr. bezahlt.

  • 31) Wickenhaus, H. 23 E., vorm. Weingartisch unter landvogt. Hoheit.


4. Gemeinde Berg,

bestehend aus 56 Parzellen mit 927 Einwohnern. Der Gemeinde-Bezirk Berg liegt an und auf den Anhöhen, welche westlich das Schussenthal begrenzen und wird von der Altshauser Straße durchschnitten. Er gehörte vormals theils zu der östreichischen Landvogtei, theils zum Kloster Weingarten, zu einem kleinen Theil auch zur ehem. Reichsstadt Ravensburg, Herrschaft Schmaleck. Unter dem Namen „Berg und Weiler“ bestand ehemals ein eigenes Landvogtei-Amt. Grundherr ist jetzt größtentheils die k. Kammer, außer ihr haben die Gutsherrschaften zu Ratzenried und Bettenreute und mehrere Stiftungspflegen Gefälle zu beziehen. Die Zehnten hat ebenfalls die Kammer zu beziehen, einigen Antheil haben die Pfarrei Berg, die Stiftsverwaltung Ravensburg und die Gutsherrschaft Ratzenried. Der größte Theil des Gemeindebezirks gehört in die Pfarrei Berg, die übrigen Parzellen sind, wie unten besonders bemerkt ist, in die Pfarreien Blitzenreute und Fronhofen und 1 nach Ravensburg eingetheilt.

  • 1) Berg, ein kathol. Pfarrweiler, 46 E., 5/4 St. nördlich von Ravensb. auf der Höhe, sehr schön und freundlich gelegen mit weiter Aussicht. Es hat Kirche und Schule. Die Pfarrkirche zu B. hat ein nicht unbedeutendes Stiftungs-Vermögen, die Baulast derselben und seit neuerer Zeit auch die des Pfarrhauses hat die Stiftungs-Pflege. Das Patronat ist königlich, früher hatte es Weingarten. In die Pfarrei gehören mit Berg 44 Parzellen, sämmtlich im Gemeinde-Bezirke gelegen. Noch viel größer war der Pfarrsprengel in früheren Zeiten, es gehörten auch die jetzigen
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_168.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)