Seite:Oberamt Ravensburg 175.jpg

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den Schenkenwald, die Wiesen in Fronried, alle Rechte und Lehenschaften etc., welche zur Burg gehören, mit Ausnahme der Lehenrechte, so sie gemeinschaftlich mit den Schenken v. Winterstetten und Otterswangen besitzen.“ In den Kauf war das Einlosungsrecht des an Baindt verpfändeten Patronats von Wechsetweiler und Winterbach eingeschlossen. K. Ruppert bestätigte (1404) diesen Kauf. Dr. Schlaperiz sagt: daß nach geschlossenem Verkaufe die von Hörningen die Burg nicht hätten ausliefern wollen, weßhalb dieselbe erobert und niedergebrannt worden sey.

Außer diesem Hauptkaufe erwarb Weingarten theils früher, theils später einzelne Besitzungen in der Gemeinde, und zwar zu Blitzenreute 1314 einen Hof von Konr. v. Dankertsweiler, 1396 den Hof Staudach, dessen Markung nach des Hofs Abgang zu Blitzenreute geschlagen wurde, vom Kloster Baindt 1425 einen weitern Hof daselbst.

  • 2) Baienbach, ein k. W. mit 53 E. an dem Baienbach und der Altshauser Straße, s. o. 1343 verkauft Ritter Eberhard von Fronhofen mit seinen 2 Söhnen, Eberhard und Berthold das Vogtrecht über den obern Hof zu Beyenbach, über 2 H. zu Wielandsried, über den Hof zu Gundolzreute und Fronreute etc. an das Kl. Weingarten.
  • 3) Buchsee, H. 8 E. an dem Buchsee, s. o.
  • 4) Eyb, W. mit 40 E., Fil. von Wolpertschwende, s. o.
  • 5) Häge, H. 2 E., an dem großen Häglerweiher, gemeiniglich Häcklerweiher geschrieben, s. o. S. 16. Der Hof war Sitz des Revierförsters von Blitzenreute, dessen Privat-Eigenthum er war; 1/4 St. westlich an der Grenze der Blitzenreuter Markung liegt der Bibersee. Hier stand eine Burg, wovon sich das adelige Geschlecht der Herren v. Bibersee schrieb. Mit der Burg muß auch ein Weiler verbunden gewesen seyn. Die Burg soll im See gestanden haben und nach der Sage durch ein Erdbeben untergegangen seyn. Ein H. de Bibersee steht als Zeuge in einer Urkunde von 1299. Oswald v. Bibersee verpfändete 1327 alle seine Besitzungen in Bibersee an Weingarten und 1329 verkauft er B. mit dem anliegenden See an dasselbe. 1330, 1342 und 1343 verkaufte Oswald v. B. auch an andern Orten Güter, s. Ergetsreute, Reutefronhofen. Ebenso verkauft Konrad v. B. 1372 einen Hof zu Bergatreute; ein Hermann, Villgurt genannt, verkauft 1396 sein Gut zu Bibersee an Weingarten. Das Geschlecht scheint in Ravensburg abgestorben zu seyn, wo noch 1422 eine Vida Bibersee Gunatsreute verkauft, s. o.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_175.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)