Seite:Oberamt Ravensburg 191.jpg

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für 120 M. an das Kloster Weissenau.[1] Nach einer Urkunde vom folgenden Tage, gleichfalls von Constanz datirt, focht Graf Hartmann von Grüningen den Kauf an, indem er behauptete, das Eigenthumsrecht des Verkauften zu haben, und der Verkäufer mußte dem Kloster Weissenau, mit seinen beiden Brüdern Eberhard und Ulrich, der nun Rector Ecclesiae in Biberach heißt, während Eberhard Eberhardus de Winterstetten Canonicus eccl. Const. genannt wird, für alle, Folgen der Einsprache Gewähr leisten. Gr. Hartmann verzichtete jedoch, laut Urkunde dat. Gottlieben, 20 März 1266, auf seine Ansprüche. Die Zehnten wurden dem Kloster schon 1171 von Bischof Otto von Constanz, mit Zustimmung des Gr. Heinrich von Veringen, geschenkt; also auch hier wieder die Veringer und Grüninger an demselben Orte betheiligt!

  • 11) Gutenfurt, W. von 2 H. mit 13 Einw., Fil. von O. Eschach, s. Aich.
  • 12) Höllholz, W. von 2 H. mit 12 Einw., Fil. von E., hat seinen Namen ohne Zweifel von seiner Lage an dem Rande einer Bergschlucht; Weissenau besaß es als Parzelle von Oberhofen mit Landeshoheit.
  • 13) Hüttenberg, H. mit 8 Einw., Filial von E.
  • 14) Karrer, W. mit 14 Einw., Fil. von E.; hieß vormals Brunoldsberg, s. Aich.
  • 15) Kemmerlang, W. mit 49 Einw., in einem wasserreichen Thälchen, Filial v. E. Das Kloster Weissenau kaufte einen Hof zu K. 1250 von einem H. v. Raderach, sodann das Dorf K. 1356 von Conrad und Hans, den Richtern zu Buchhorn, wobei Gr. Albrecht von Werdenberg auf das Eigenthumsrecht verzichtet. Östlich von K., auf einem runden Hügel, soll vor Zeiten ein Schloß gestanden haben, der Hügel wird „Heidenschloß“ genannt.
  • 16) Kögel, H. mit 8 Einw., Filial von Gornhofen, vormals G. H. Weingarten.
  • 17) Lachen, H. mit 22 Einw., Filial von E. Zu Lachen hatte, nach dem Weissenauer Codex, ein Ritter Gebizo seinen oder einen Sitz, denn er ist vermuthlich derselbe, der auch zu Maisenthal wohnte; er ging 1192 in das Kloster Salem und brachte diesem sein Gut „zu den Lochen“ zu, während sein Bruder Cuno, der seinen Sitz zu Richlinsreuti hatte, in das Kloster Weissenau ging und
  1. Es ist also unrichtig, wenn, wie dieß neuerlich in zwei Schriften geschehen ist, mit Berufung auf Urkunden behauptet wird, Graf Hartmann von Grüningen habe 1265 Gornhofen an Heinrich von Schmaleneck verkauft.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 191. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_191.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)