Seite:Oberamt Ravensburg 193.jpg

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gehörte dem Grafen Hartmann von Grüningen-Landau.[1] Hartmann schenkte dem Kloster, 25 März 1256, die Kirche in Aschach mit dem Patronatrecht, mit Leuten und allem Zugehör. Heinrich von Schmaleneck, der die Kirchenvogtei von Hartmann zu Lehen hatte, verkauft solche mit Genehmigung des Lehensherrn an das Kloster um 124 M. S. S. Würtemberg. Jahrb., Jahrg. 1827. S. 189 u. ff. Im J. 1324 wurde die Kirche dem Kloster einverleibt und von da an durch einen Kloster-Geistlichen versehen. Der letzte weltgeistliche Pfarrer war Gr. Conrad von Montfort, der 1353 auf die Pfarrstelle verzichtete. Als das Kloster 1803 aufgehoben wurde und Östreich die Weissenauischen Besitzungen sequestrirte, wurde von ihm eine Pfarrbesoldung von 600 fl. ausgesetzt.

  • 21. Oberhofen, W. mit 172 Einw., Filial von E., vormals Weissenauisch mit Landeshoheit; der Ort hat eine Kapelle zum heil. Nikolaus, die 1706 von dem Kloster Weissenau neu gebaut wurde. Dabei stand vor Alters ein Frauenkloster, s. Weissenau. Oberhofen gehörte ehemals den Gr. von Montfort, mehrere Edelleute hatten aber daselbst Lehen und Güter. Es gab auch ein adeliches Geschlecht, das sich von dem Orte schrieb. Hainricus miles de Oberhoven schenkte mit seiner Gattin dem Kloster Weissenau 26 M. S. Einen Hof hatte Luitgard von Essenhausen, die Schwester des Stifters von Weissenau, schon bei der Stiftung dem Kloster geschenkt; 1256 wurden die Lehengüter des von Raderach, 1291 die des Joh. von Rinkenburg dem Kloster überlassen; 1294 überläßt Ulrich v. Königsegg, im Namen seiner Bruderskinder, wegen des dem Kloster von seinem Bruder Bertold von Frohnhofen zugefügten Schadens, seine Güter daselbst. Weiter erwarb Weissenau 1355 den Zehnten, auf dessen Lehenschaft der Truchseß von Waldburg verzichtete; 1365 einen Hof von Ulrich Raster und 1437 von H. Summers Erben ihren Hof, welchen H. Summer mit 19 Leuten, dem Gericht und Bännen 1383 von Heinrich Vogt zu Summerau in Leutpolz erkauft hatte, wo ausdrücklich bemerkt wird, daß Gericht und Bänne mit dem halben Nutzen dem Gr. Heinrich von Montfort zustehen. 1449 endlich verkauft Ulr. Gr. von Montfort an Weissenau um 3382 Pfd. Heller sein Dorf O. mit allen Rechten, Gütern über der schwarzen Ach gelegen, mit Gericht, Zwing und Bännen, 2 Mühlen, Tafern, im Ganzen 19
  1. Der Besitz war auf ihn nach der Urkunde durch Erbschaft gekommen, ohne Zweifel von dem Grafen von Veringen-Nellenburg. Zwar war nach der Weissenauer Chronik 1234 Gr. Hugo von Montfort im Besitze: aber 1172 war es Mangold von Nellenburg mit seinen Söhnen Mangold und Heinrich; ein neuer Beweis von der Verwandtschaft der beiden Häuser Grüningen-Landau und Veringen-Nellenburg.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_193.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)