Seite:Oberamt Ravensburg 216.jpg

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der beiden Pfarreien mit 2 Lehenhöfen zu Winterbach und U. Waldhausen an den Bauer Joh. Manz von Fronhof um 16.500 fl. und mit Übernahme der auf dem Besitze haftenden Verbindlichkeiten, s. Winterbach, Schlier.

  • 30) Winterbach, W. mit 1 Schildwirth. und 1 Ölmühle, mit 112 Einw. und der Schule für den Pfarrsprengel Horgenzell. Der Ort hat eine eigene Kirche zum heil. Konrad und Ulrich, mit einem Gottesacker, und erscheint in ältern Verzeichnissen als Pfarrort, jetzt ist er Filial der Pfarrei Horgenzell. Auf dem Gottesacker haben, nebst Winterbach, auch Dürrsuppen, Schneris und Wälde – lauter vormals Ravensburg. Orte – ihr Begräbniß; sie waren vermuthlich ehemals auch in die Kirche eingepfarrt. Die Kirche wurde nach einem Vertrag zwischen Ravensburg und dem Kl. Kreuzlingen von 1728 in diesem Jahre von dem Kloster neu gebaut. Die Baulast hat jetzt statt des Klosters der Anwald Manz zu Fronhof, der auch die zwei ehemals Kreuzlingischen Lehengüter besitzt. Von den übrigen Gütern war Ravensburg G.H., s. o. In W. soll ehemals eine Ritterburg gestanden haben.
  • 31) Wolketsweiler, ein W., wovon ein Landvogtei-Amt seinen Namen hatte, mit 1 Schildwirthschaft und Bierbrauerei 100 Einw., Fil. von Wilhelmskirch. 4 Güter gehören zum Spital Ravensburg, eines zur Kirchenpflege Wilh. Ehemals hat W. auch seinen eigenen Adel. Der Ritter Burkhard v. Tobel und die Brüder v. Winterbach schenkten 1298 dem Kloster Weingarten ein Gut in Buggenhausen.


13. Gemeinde Schlier,

bestehend aus 29 Parzellen mit 1064 kathol. Einwohnern. Der Gemeindebezirk liegt auf der östlichen Höhe des Schussenthals und ist sehr bergig und uneben. Er ist von dem Scherzachthal und mehreren kleinern Thälern durchschnitten, und hat mehrere bedeutende Weiher. Die Landeshoheit war zwischen der Landvogtei, dem Kloster Weingarten und dem F. v. Waldburg-Wolfegg getheilt. Der letztere ist noch Gutsherr an mehreren Orten, s. o., S. 52. In kirchlicher Beziehung ist die Gemeinde unter die Pfarreien Schlier und Altdorf vertheilt: zu letzterer gehören die unten besonders bezeichneten 12 Parzellen, zu ersterer die übrigen Parzellen. Die Schule ist für jeden Theil am Pfarrsitze.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_216.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)