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Seite:P. Florian Baucke, ein deutscher Missionär in Paraguay (1749 - 1768).pdf/103

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mitgehen. Sie waren mit den Kaufleuten kaum an dem Orte der vorher erzählten Mordszene angelangt, als die Wilden abermals aus dem Gebüsche hervorbrachen. Meine Mokobier ritten sogleich auf die andere Seite, um von den hohen Wagen verdeckt zu werden. Sobald aber die Feinde gegen die Wagen heranstürzten, warfen sich die Meinen mit gleicher Schnelligkeit auf die Beutelustigen, stießen zwei von den Pferden, eilten den Flüchtigen nach und töteten noch drei. In Santa Fé war des Jubels über die Heldentat der tapfern Leute von S. Xavier kein Ende; ein jeder erhielt sieben Taler, und vier, die tapfersten aus ihnen, noch überdies neue Hüte und gefärbte Leinwand.

Einige Monate später teilten mir Leute, die Holz aus dem Walde nach Hause brachten, mit, sie hätten am Saume des Waldes bald da bald dort heidnische Indianer reiten sehen. Die Stunde der Vergeltung war gekommen. Es war jener Trupp, welchen meine Leute von den Kaufmannsgütern mit blutigen Köpfen heimgeschickt hatten. Schnelle Gegenwehr war nötig. Ich schickte zwanzig Mann gegen Norden, ebensoviele gegen Westen, um die Stellung des Feindes zu beobachten. Zweihundert mußten sich bereit halten, um jeden Augenblick die Pferde zu besteigen. Beim Einbruche der Nacht stellte ich meine Kampflustigen aus dem Felde auf. Alle waren mit einem Küraß von Ochsenhaut gewappnet, ihre Gesichter geschwärzt. Der Lärm ihrer mißtönenden Hörner, ihrer gellenden Pfeifen, ihr eigenes fürchterliches Geschrei waren schauerlich. So standen sie bis zum folgenden Tag

Bild 21. Steigbügel der Mokobier.

um 9 Uhr; und da sich kein Gegner sehen ließ, rückten sie ruhig wieder nach Hause. Vermutlich zogen die Feinde fort, weil sie sahen, daß sie unsere Wachsamkeit nicht täuschen konnten.

Während meine Mokobier der Schlacht entgegensahen, war ich in meiner Wohnung von ihren jammernden Weibern und schreienden Kindern belagert. Ging ich zu meinen Kämpfern auf das Feld, so rannte mir ein Schwarm Weiber und Kinder nach,