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Seite:P. Florian Baucke, ein deutscher Missionär in Paraguay (1749 - 1768).pdf/128

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selbst den Beschwerden eines so weiten Umherziehens unterziehen und sie nicht der Gefahr aussetzen solle, meinen Verlust betrauern zu müssen, erfüllte mein Herz mit der Freude eines Vaters, dem die zärtlichst besorgte Liebe seiner Kinder die Last mühevoller Erziehung vergilt. Ich willigte in ihren Antrag, wählte zehn ansehnliche und fromme Indianer, die sich mit Bereitwilligkeit dem Geschäfte der Werbung unterzogen, versah sie hinreichend mit Pferden und an der Sonne gedörrtem Fleische sowie mit einem Passe, den sie vorweisen sollten, falls sie mit Spaniern zusammenkämen. Damit sie von umherstreifenden Städtern oder von Angehörigen anderer christlicher Missionen nicht etwa beim ersten Anblick für Wilde angesehen würden, ließ ich ihnen ein weißes Fähnchen machen, das auf der einen Seite das Bildnis der schmerzhaften Mutter des Herrn trug, auf der andern mit dem Bilde des hl. Xaverius geschmückt war. Auch Geschenke mußten sie mitnehmen, um sie in meinem Namen an ihre Landsleute und besonders an die Kaziken auszuteilen, mit denen sie etwa zusammentreffen würden.

Am Tage ihrer Abreise beichteten sie; dann zogen sie ganz gerüstet zur Kirche, stiegen von den Pferden und kamen mit ihren Lanzen in die heilige Messe, lehnten dieselben aber an die Mauer, als sie nach der Kommunion des Priesters sich gleichfalls dem heiligen Mahle näherten. Beim Segen vor dem letzten Evangelium ergriffen sie ihre Waffen und empfingen meinen innigsten Segenswunsch. Nach dem Gottesdienste stiegen sie zu Pferde, hielten aber bei dem Kreuze, um mich zu erwarten. Meine Kaziken gaben ihnen indes gute Ermahnungen, an welchen ich es gleichfalls nicht fehlen ließ. Und so zogen sie fort.

Nach vier Monaten und einigen Tagen kamen sie – einen ausgenommen, der zum Verräter an seiner Pflicht geworden war – wieder zu uns, von drei fremden Kaziken begleitet. Der vornehmste von diesen hieß Elebogdin. Nach einiger Zeit führte ich die Neuangekommenen Mokobier nach Santa Fé. Hier suchte besonders der Kommandant durch Freundlichkeit und Geschenke sie zur Ansiedlung in der Nähe zu bewegen. Sie ließen sich jedoch auf keine bestimmte Erklärung ein, sondern antworteten nur, daß sie mit mir, der ich sie berufen hätte, über diese Frage verhandeln würden. Bei den weiteren Besprechungen stellte ich es ihrer