Seite:P. Florian Baucke, ein deutscher Missionär in Paraguay (1749 - 1768).pdf/38

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von Buenos Aires, ein anspruchsloser Herr, zeichnet sich mehr durch würdevolles Benehmen als durch Prachtliebe aus. Ein Bedienter, ein Kutscher und zwei Maultiere bieten wenig Bequemlichkeit; ein violetter, langer Talar von geringem Zeuge, ein Chorrock und darüber ein violettes Mäntelchen, ein grünseidener Hut mit zwei gleichen Schnüren und vier Quasten machten seinen ganzen Schmuck aus. Aber sein Eifer ließ ihn mehrere hundert Meilen reisen, um die Firmung auszuspenden, bei welcher Gelegenheit er unermüdet predigte. Ich bedaure, daß er unserer Gesellschaft nicht sehr geneigt ist.


Fahrt durch die Pampas.

Im April kam von Cordoba der Prokurator der Provinz, P. Carlos Gervazoni, an, um unsere Weiterreise zu befördern. Als dieses in der Stadt bekannt wurde, erhielten wir von den Spaniern verschiedene Geschenke an Lebensmitteln und gutgemeinte Abschiedsbesuche. Wir bestiegen die hohen zweirädrigen Wagen, die ganz von Holz, ohne ein Stückchen Eisen, bestehen, vermittelst einer kleinen Leiter und bereiteten unsere Wohnung in dieser fahrenden Hütte, die mit Kuhhäuten bedeckt war. Vier Ochsen zogen sie, von einem Mulatten mit einem langen Stechrohre regiert. Unsere Karawane zählte bei hundert Wagen und wurde in drei Truppen geteilt. Sehr notwendig ist es, sich mit Lebensmitteln zu versehen und hinlänglich Holz mit sich zu führen, damit man die Nahrung kochen kann. Die Küche ist gleich fertig: man gräbt zwei vier Ellen lange Gruben in Form eines Kreuzes, belegt sie mit eisernen Stäben, unter welchen die Feuerung liegt, und stellt die Töpfe darüber. Geht der Vorrat von Holz aus, so muß man sich mit dürren Disteln, Knochen und Mist von Tieren begnügen. Gewöhnlich schlägt man ein Zelt auf, um darunter zu speisen. Nach Tisch sucht jeder Spanier sogleich seinen Wagen auf, um die gewohnte Siesta zu halten. Nach dem Erwachen werden die Wagen gemeinschaftlich untersucht, ob nichts gebrochen und auszubessern sei, damit man beim Fortsetzen der Reise besonders mit der Ladung keine Ungelegenheit habe. Dreißig Zentner machen die allgemein übliche Ladung aus. Fuhrleute, die sich auf den festen Bau ihres Wagens und die Kraft ihrer Ochsen verlassen können, legen wohl auch siebenunddreißig Zentner auf,