Seite:Pomologische Monatshefte Heft 1 013.jpg

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19. Prinzenapfel (im Hannover’schen), Nonnenapfel (Nonnentütte, bei Lübeck und in Holstein) und Haberapfel bei Christ. Diel hat diese Frucht als Hasenkopf von Lübben beschrieben, wie ich sie durch Burchardt aus Diel’s Collection erhielt, und kommt sie ganz sicher bei ihm auch noch als Fränkischer Nonnenapfel und in der 2ten Fortsetzung des Katalogs als Bunter Langhans vor. Ich möchte stark vermuthen, daß auch der Ananasapfel (Rothgestreifter Schlotterapfel), welchen Herr Garteninspektor Lucas in den Obstsorten Württembergs aufführt, dieselbe Frucht sey, zumal der Geschmack, wenn die Frucht nicht überzeitig ist, an Ananas erinnert.

20. Edler Prinzessinapfel und Gestreifter Winteragatapfel sind sich mindestens zu ähnlich; doch hält man auch in Potsdam, nach dem Naumburger Berichte, beide für identisch.

21. Französischer edler Prinzessinapfel und Lütticher platter Winterstreifling sind mindestens zu ähnlich, wahrscheinlich aber identisch. Einigemal wurde der Letztere mir beträchtlich größer, doch nicht auf demselben Probebaume.

22. Großer edler Prinzessinapfel, Mautapfel und sicher auch der Gestreifte Imperial.

23. Engl. Winter-Quittenapfel, Amerikanischer Kaiserapfel und Cornelis frühe gelbe Herbstreinette, welcher letzterer Name bei Diel nicht vorkommt. Auch was ich von Herrn Dr. Liegel und nach der leicht kenntlichen Vegetation ebenso aus Frauendorf als Norfolk Storing erhielt, (Früchte sah ich von dem Frauendorfer Reise noch nicht), war vom Engl. Winter-Quittenapfel nicht verschieden, dem ich 1853 auch noch erhaltene recht vollkommene Früchte der Wahren weißen Herbstreinette ganz gleich fand, welche 2 Sorten ich schon länger nach der Vegetation auf Identität angesehen hatte. Nicht weniger trug mir Dörell’s große Goldreinette, wie ich sie aus Rinz’s Collection, durch Herrn Bornmüller in Suhl erhielt, ganz dieselbe, schon durch den häufig am Stiele sich findenden, vorstehenden starken Wulst, kenntliche Frucht.

24. Baumanns rothe Winterreinette ist in neuerer Zeit auch als Couronne des Dames in Umlauf gekommen, welche Identität, die auch schon Herr Kanzleidirector Bödiker bemerkte, sich mir 1853 durch Früchte, die auf dem Baume der letzteren zusammen erwachsen waren, völlig bestätigte.

25. Carmeliter Reinette, Lange rothgestreifte grüne Reinette, Getüpfelte Reinette. Schon Diel bezeichnete diese Sorten als identisch. Diettrich’s Holländische- oder Ludwigsburger-Reinette wird auch dieselbe Frucht seyn.

26. Citronen-Reinette und Weißer italienischer Wintercalville fand ich 1853 nicht wesentlich verschieden, und auch Herr Inspektor Lucas hält beide für identisch.

27. Französische Goldreinette und Sickler’s Reinette die v. Mons erzogen haben will, konnte ich nicht unterscheiden, höchstens ist letztere kleiner, und welkt eben so gern.

28. Große Casseler Reinette und Holländische Goldreinette. Schon Diel fand diese Identität; dieselbe Frucht erhielt ich von Diettrich und nochmals durch Urbaneck aus Diettrich’s Sammlung, also wohl nicht durch Verwechslung, auch als Kleine engl. Reinette.

29. Deutsche Goldreinette von Herrn Dr. Liegel hatte 1851 viele Aehnlichkeit mit Diel’s vortrefflichem Königin Louisensapfel; doch mag ich Identität noch nicht beanspruchen.

30. Edelreinette und Gelbe Zuckerreinette. Diel streitet gegen die schon vor ihm statuirte Identität, jedoch nur, weil er zu oft

Empfohlene Zitierweise:
Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_013.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)