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Zahlenzeichen zum Einschneiden in Nummerhölzer.

Der Nutzen, welchen die gärtnerische Praxis durch schnell und leicht darzustellende, unverlöschbare Bezeichnungen erzielt, ist längst bekannt und es bestehen zahlreiche Anweisungen und Systeme für dieselben. Auch ich habe in meiner Schrift „die Gemeindebaumschule“ schon vor einigen Jahren solche Zahlenzeichen zum Einschneiden veröffentlicht, deren ich mich seit längerer Zeit bedient habe und noch bediene. Da finde ich denn vor Kurzem unter meinen Notizen einen Auszug aus einem Schreiben meines verehrten Freundes Hoverbeck in Ostpreußen, worin derselbe mich mit den von ihm in seiner Baumschule angewendeten Zahlenzeichen bekannt macht. Für jeden, der noch nicht an ein anderes System gewohnt ist, möchte ich diese Zahlen wegen ihrer Einfachheit besonders empfehlen. Das Eigenthümliche dieses Systems besteht darin, daß ein bloßer Queerschnitt = 0 bedeutet, während derselbe bei fast allen andern Zahlzeichenarten 1 darstellt. Hierdurch ist es möglich, die Nummerpfähle in Vorrath zuzurichten und das Nummeriren sehr erleichtert und vereinfacht. Man schneidet nämlich in jeden Nummerpfahl mit einer scharfen Baumsäge 3 Queerschnitte ein und hat dann nur die betreffenden Kerbe, die sehr schnell und leicht einzuschneiden sind, noch zu machen. Wenn niedere Zahlen von 1–9 anzugeben sind, wird nur der letzte Schnitt bezeichnet, bei Zahlen von 10–99 die zwei letzten. So wird die Zahl

7 = 007   61 = 061

bezeichnet. Hier folgen nun die 10 Zahlenzeichen:

Es wird also 1, 2, 3, 4 durch je 1 Kerb, 5, 6, 7 durch je 2 Kerbe, 8 und 9 durch 3 dergleichen bezeichnet, 0 ist überall schon fertig da. Die Zahlen sind stets vom Bande an (bei Nummerhölzern zum Anhängen) oder von der im Boden zu befestigenden Spitze an (bei solchen zum Einstecken) zu lesen.



Kurzer Bericht über die Obsterndte in Gotha und Umgegend, 1854.
Vom Herrn Pfarrer Koch in Friemar.

Die Aepfel sind ganz mißrathen, nur die geringeren Sorten gaben einigen Ertrag. An vielen Aepfelbäumen wurde nicht eine einzige Blüthe gesehen. Die Birnen und die Sauerkirschen lieferten eine mittelmäßige Erndte. Herzkirschen gab es äußerst wenig, an vielen Herzkirschbäumen sieht man starke Aeste ganz abgestorben. Sehr reichlich hingegen trägt heuer die Hauszwetsche fast überall. Die Früchte sind größer und

Empfohlene Zitierweise:
Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_105.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)