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wie ein Windmühlenflügel. Als er so im Rade steckte, rief er in einem fort: „Herr Kutscher, Halt! Herr Kutscher, Halt! Meinem Kameraden mag es ergehen wie es will! Laß mich nur los, ich will Dich auch dafür in gutem Andenken behalten!“ Doch der Bauer kehrte sich nicht an sein Geschrei und hieb noch stärker auf die Rosse denn zuvor.

So jagte der Wagen durch eine Stadt hindurch und Du kannst Dir denken, wie die Leute jubelten, als sie diese Fuhre erblickten. Von da aus fuhr der Wagen auf einen hohen Berg, wo Jahr aus Jahr ein Schnee und Eis liegen und wo dem Teufel, der an das Höllenfeuer gewöhnt war, vor Frost die Zähne klapperten und dem dürren Tod vor Hunger der Magen schnurrte. Da oben auf dem Berge aber wurden die eisernen Ketten im Boden befestigt, und wenn die noch nicht durchgefault sind, so liegen Tod und Teufel noch daran.


42. Der Jäger und die drei Brüder.

Einst war eine bitterböse Zeit auf dem Harze, die Gruben waren wegen des Wassermangels unbrauchbar und viele Bergleute brodlos. Deshalb stiegen drei Brüder von den Bergen herunter, um mit Musikmachen, was sie nebenbei erlernt hatten, etwas zu verdienen. Sie kamen aber in ein Dorf, da wollte sie Niemand hören, denn im offnen Lande war die Noth auch nicht gering. Trübselig zogen sie dem nächsten Dorfe zu, da erging’s ihnen nicht besser. Traurig gingen sie danach in den

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Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1854, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Maerchen_fuer_die_Jugend.pdf/185&oldid=- (Version vom 1.8.2018)