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Nacht aus einem nahen Kloster geraubt hatten, und außerdem noch vieles Geld. Da er nun leicht erkannte, woher diese Dinge genommen waren, überlieferte er Alles wieder dem Kloster und die erfreuten Klosterleute schenkten ihm all das gefundene Geld.

Er wanderte mit seinem Hunde weiter und einst kamen sie an einem großen Loche vorbei, da sprang der Hund hinein und fuhr unter eine Bande von fünfzig Falschmünzern, die dort bei einander hockten und falsch Geld machten. Der Hund biß alle fünfzig Falschmünzer nieder und als Josef das viele falsche Geld der Obrigkeit überlieferte, beschenkte auch sie ihn reichlich dafür.

Mit dem vielen Gelde, das er nun erworben hatte, lebte er bereits sehr glücklich; da gelangte er einst mit seinem Hunde auch noch an eine Drachenhöhle, worin drei zwölfköpfige Drachen saßen. Der Hund biß die sechsunddreißig Drachenköpfe ab und ließ es sich mit seinem Herrn in der Drachenhöhle behagen. Sie fanden einen Keller, davor war eine dicke eiserne Thür, und sobald diese geöffnet war, rief eine zarte Stimme: „Da kommt mein Erlöser!“ Es war aber dies eine Prinzessin und der Jüngling ging mit ihr zu ihrem Vater, der ihm das Königreich übergab und sogleich die Hochzeit zurichtete, auch zugleich das Wappen des Landes verändern und einen Hund und sechsunddreißig Drachenköpfe hineinsetzen ließ. Als das geschehen war, begann der Hund sogleich zu reden, ermahnte den jungen König zur guten Regierung und lief davon.

Nach einiger Zeit kam die Klage vor den jungen König, daß ein kleiner Knabe seine Mutter, deren einziges Söhnchen er sei und die eine arme Wittwe wäre,

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1854, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Maerchen_fuer_die_Jugend.pdf/223&oldid=- (Version vom 1.8.2018)