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Nun ging es aber an die Maurerarbeit, da sagte der Schweinejunge wieder sein Sprüchlein und die Zwerge kamen in großen Schaaren herbei. Sie konnten sich aber unsichtbar machen, so daß sie der Teufel nicht sah, und es waren der Zwerge so viele, daß auf jeden Zwerg kaum fünf Steine kamen, die er legen mußte an der ganzen großen Mauer. So stand denn diese alsbald fertig da, gar hoch und breit, und nun gings an die dritte Arbeit.

Als der Junge sein Sprüchlein gesagt hatte, kam der letzte von den Zwergen allein an und gab ihm eine Ruthe, die sollte er krumm biegen und damit auf die Jungfern zielen, die alle ganz gleich aussähen, ganz schwarz wären und alle auf einem großen Saale aufgestellt würden; er sagte auch, diejenige, welche die losgelassene Ruthe berührte, wäre die Prinzessin. Der Schweinejunge aber traf richtig mit der Ruthe die Prinzessin und hatte diese jetzt erlöst, deshalb rief eine Stimme:

Prinzessin! bring dem Höchsten Dank!
Du bist befreit vom Höllenbrand.

Als der Böse das hörte, sprach er: „Jetzt gehört Dir die Prinzessin und die beiden Pferde von Rechtswegen.“ So setzte der Schweinejunge sich selbst auf das Pferd, das er für zehn Ducaten gekauft, nachdem er zuvor die Prinzessin auf das andere Pferd gehoben, das er von den Zwergen erhalten hatte. Darauf zogen beide hin zu dem Vater der Prinzessin, der ein mächtiger König war, und sogleich wurde seine Hochzeit veranstaltet. Auf der Hochzeit aber war auch die Frau Königin eingeladen, welcher der Schweinejunge immer die

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1854, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Maerchen_fuer_die_Jugend.pdf/41&oldid=- (Version vom 1.8.2018)