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Heinrich Pröhle: Das Haus zu den beiden Schimmeln in Köln. In: Rheinlands schönste Sagen und Geschichten, 2. Auflage

Treppe hinaufgingen und kam ihnen mit der Peitsche in der Hand, aber im Hemde, nachgelaufen. Herr von Aducht hatte bei dem Getrappel die Thür aufgerissen. Er sah die Schimmel an sich vorüberstolpern, bis sie oben zum Söllerfenster gingen, dort hinauszuschauen. Da überwand er seine Furcht, öffnete selbst die Hausthür und ließ die Erscheinung in sein Haus ein.

Bald überzeugte er sich, daß seine Hausfrau wirklich lebe. Er fand den Trauring an ihrem Finger. Später entdeckte er sogar das Geschmeide noch an ihrem schönen Halse. Die Leichenfarbe im Gesichte machte nach kurzer Zeit wieder blühenden Wangen Platz und in dem Hause zu den Papageien, wo aber jetzt zwei hölzerne Schimmel aus dem Söllerfenster auf den Neumarkt herunterschauen, beschenkte sie ihn nach dieser Zeit noch mit drei Söhnen.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Pröhle: Das Haus zu den beiden Schimmeln in Köln. In: Rheinlands schönste Sagen und Geschichten, 2. Auflage. Meidinger , Berlin [ca. 1892], Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Rheinlands_Sagen_und_Geschichten_2.djvu/7&oldid=- (Version vom 1.8.2018)