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nicht!! Ein Schatz! Das klingt dann doch zu märchenhaft!! Gewiß, in meine Träumereien paßt ein Gewölbe mit qualmenden altertümlichen Öllampen und ganzen Bergen von Edelsteinen …“, – jählings brach sie ab, wurde sehr blaß, starrte Terkellen unsicher an und griff dann in die Außentasche ihrer wie angegossen sitzenden leichten Jacke, holte einen grünen Stein hervor und hielt ihn Terkellen hin.

„Da, – den gab er mir gestern nacht vor Osmalis Hütte, und er sagte dazu …“ – sie konnte nur flüstern und die Worte ganz abgehackt hervorstoßen … – „und sagte dazu, daß, falls das Fatum uns für ewig trennen sollte, ich diesen Stein an einen redlichen Juwelier verkaufen könnte …“

Terkellen nahm den grünen Stein mit den Fingerspitzen entgegen …

„Ein Smaragd“, erklärte er, sich mit aller Gewalt zu einem nüchtern-sachlichen Tone zwingend. „Ein Smaragd von solcher Größe, solchem Feuer und solcher Form und so eigentümlichem Schliff, daß jeder, der die Geschichte des Mahdistenreiches kennt, auch diesen Stein sofort in das blutige, streng historische Geschehen einzureihen vermag … Es ist …“ – er holte tief Atem – „es ist der halbmondförmige Smaragd vom Turban des zweiten Mahdi, und dieser Stein stammt aus der Schatzkammer des Kaisers von Abessinien …“


Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/162&oldid=- (Version vom 1.8.2018)