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12. Kapitel.
Am Grabe Friedrichs von Bruck.

Der hohe Stacheldrahtzaun, der die Leprakolonie Ain Halfa umgrenzte und um den unausgesetzt die Wachen des Sultans von Dscharani patrouillierten, verlief im Norden quer durch die alte Ruinenstätte und ließ so die ehemalige hochgelegene Römerburg, das Kastell, und die wichtigsten und am besten erhaltenen Bauten sowie die verschütteten Zugänge zu den einstigen Bergwerken für den Besuch von Touristen und Gelehrten wie ehedem völlig frei. Zwischen den Trümmermassen standen in Gruppen Dattelpalmen, Feigenbäume, vereinzelte Baobabs und hochstämmige Mimosen, während Dornengewächse, Salzstauden und Gräser besonders an den Ostseiten der Steinhügel und Baulichkeiten dichteste Behänge von bunter Blütenpracht geschaffen hatten.

Das Kastell, in dem einst die römischen Legionäre gewohnt und die arbeitenden Sklaven und Kriegsgefangenen bewacht hatten, entsprach in der Gesamtanlage durchaus dem römischen Fort am Mons Claudianus[1]. Ein Wachtturm und die Wohnung des Kommandanten waren am besten erhalten, und gerade hier hatte man unter dichten


  1. Vorlage: Claudiamus
Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/192&oldid=- (Version vom 1.8.2018)