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… Acht Wochen später traf Hauptmann Bewers als einziger Überlebender in Chartum ein.

Und wieder sechs Wochen darauf brachte eine Karawane, die das Gebiet von Ain Halfa gestreift hatte, eine Europäerin mit nach Chartum, die man neben ihrem toten Reitdromedar halb verschmachtet in der Wüste aufgelesen hatte.

Und abermals vier Wochen später flammte der große Weltenbrand an den Grenzen Ostpreußens und jenseits des Rheines auf, Ströme von Blut versickerten im granatenzerpflügten Erdreich, Verwesungsgeruch dunstete über zerfetzten Leibern, der rollende Donner unendlicher Geschützsalven trug die stummen Anklagen eines um seine Existenz ringenden, von Feinden eingekreisten, von trügerischen Freunden verlassenen deutschen Volkes zwecklos zu den ewig flimmernden, ewig rätselvollen Gestirnen empor.

Am 1. Februar 1915 schenkte Theresa von Bruck in der Privatklinik eines ebenso berühmten wie witzigen und äußerst kostspieligen Frauenarztes ihrem zweiten Kinde das Leben.


Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/27&oldid=- (Version vom 1.8.2018)