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19. Kapitel.
Die Geschwister.

Sengend heiß brannte die Sonne auf das Stacheldrahtgitter der Leprakolonie und auf die gewellte Steppe, die Ruinen, die schlaffen Palmen und den Trupp von Männern und Frauen hernieder, die da abwartend vor dem einzigen Zugang der Aussätzigen-Siedlung standen. In der glasklaren Luft kreisten brummend vier Flugzeuge. Zwei davon besaßen modernste Bombenabwufvorrichtungen, und selbst mit bloßem Auge waren zwei der langen weiß gestrichenen Stahlzylinder unter jeder der beiden Maschinen zu erkennen.

Bewers hatte dafür gesorgt, daß auch nicht ein Rattenschwanz aus der Siedlung entkäme, wie er sich ausgedrückt hatte.

Der General wurde ungeduldig. Er hatte schon zweimal geläutet, hatte den Telefonhörer aus dem Zinkkasten genommen, aber niemand war bisher erschienen.

„Hoffentlich ist der Halunke Ibrahim nicht ausgekniffen!“ sagte er zu dem Tschandu und Frau Theresa, die ganz in seiner Nähe standen.

Dann tauchte eine Gestalt im weißen Arztkittel mit weißer Haube auf. Durch die Augenlöcher funkelten ein Paar Brillengläser.

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 298. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/298&oldid=- (Version vom 1.8.2018)