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„Mir ist bekannt geworden, Herr Doktor (hiermit umschrieb er behutsam seine Art von Spionagesystem), daß Fräulein Tschanda vorhin in einer Autotaxe heimkehrte und in dem Separee ihres Stammlokals mit van Zeerten eine längere Unterredung hatte und dabei fünf Pfeifen schlechtesten Droß’ rauchte.“

Pelcherzim, der soeben das Likörglas hatte leeren wollen, war plötzlich aufgesprungen. Seine scharfen, gesunden Züge mit den eigentümlich hellen großen Augen verloren das gewohnte Lächeln.

Terkellen schob das massiv gebaute Kinn noch weiter vor, schien irgend etwas zwischen den großen gesunden Zähnen zu zerkauen und blinzelte Tschan nachdenklich-finster an.

„Sonst nichts, Tschan?“

„Vorläufig nicht, Herr Doktor … Meine bezahlten Augen wachen.“

Terkellen nickte. „Deine Landsleute sind hoffentlich zuverlässig. Hier braut sich irgendein Unwetter zusammen. – Es ist gut, Tschan …“

Der Chinese verbeugte sich knapp und glitt unhörbar hinaus.

Hektor Pelcherzim hustete kräftig, da Terkellen allzu geistesabwesend in die flackernde und knisternde Kaminglut starrte.

„Rolf, was fürchtest du?“

„Ich fürchte etwas, aber ich vermag nicht zu sagen, was … Es ist ein Jammer um das ranke Mädel …“

Dann setzte er sich und winkte Pelcherzim beruhigend zu. „Tschan ist auf dem Posten … Du

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W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/54&oldid=- (Version vom 1.8.2018)