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ihr Kopf fiel schwer auf den jungen, festen Busen ihrer Schwester Tschanda. Sie wurde nicht ohnmächtig, sie verlor nicht einen Augenblick das Bewußtsein. Sie war nur matt, müde, sterbensmüde. Ihre Gedanken, beeinflußt durch die Berührung ihrer Stirn mit der nackten Brust der Schwester, flossen träge und ließen von der Person Terkellens ab und beschäftigten sich mit Tschanda.

Tschandas Körper hatte einen eigentümlichen Duft. Selbst ihr Achselschweiß roch mild nach Ambra. Aber auch dieser Duft gemahnte Edda jetzt an die grauenvolle Vergangenheit. Das Fremdartige der äußeren Erscheinung Tschandas und das ebenso eigenartige ihres Verhaltens und ihrer spärlichen Gesten und ihre eigentümlichen Angewohnheiten wurden durch diesen Körperduft noch unterstrichen.

Es war derselbe Ambrageruch, den man in Ägypten den Königsdynastien als Zeichen ihrer Gottgleichheit nachsagte.

Dieser Duft war ein einwandfreier Beweis der wahren Herkunft Tschandas. Tschanda war keine Bruck, sondern eine Tochter jenes unheimlichen Missionars, jenes Engländers Oliver Brex.

Und Oliver Brex hatte vielleicht Eddas Vater in den Ruinen von Ain Halfa im Einverständnis mit Frau Theresa ermorden lassen, um diese zu seiner Geliebten zu machen.

Eddas Kopf sank wieder herab. Ihre immer reichlicher fließenden Tränen benetzten Tschandas duftende Haut, und ihre Lippen flüsterten zwischen den prallen, sanften Hügeln der Brüste ihrer

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Rauschgiftpatrouille. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rauschgiftpatrouille.pdf/72&oldid=- (Version vom 1.8.2018)