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7
Auch diese nenne ich nicht Gott,

dieweil ihr Lauf durch Nacht und Wolken wird verdunkelt.

8
Doch auch den Mond und die Gestirne nenne ich nicht Gott

weil sie zu ihrer Zeit durch Nacht ihr Licht verdunkeln.

9
Hör dies, mein Vater Therach,

daß ich dir kundtue den Gott, der alles schuf,
nicht die, die wir für Götter halten!

10
Wo ist er denn?

Was ist er doch?
Wer rötete den Himmel,
vergoldete die Sonne
und machte hell den Mond und die Gestirne?

11
Wer trocknete die Erde aus

inmitten vieler Wasser?
Wer setzte dich selbst in die Welt?
Wer suchte mich in der Verwirrung meines Sinnes?

12
Möcht Gott sich durch sich selbst uns offenbaren!


8. Kapitel: Gottes Offenbarung
1
Und als ich dies zu meinem Vater Therach sprach,

im Hofe meines Hauses,

2
da fiel die Stimme eines Starken von dem Himmel

in einem Feuerwolkenbruch und rief:
Abraham! Abraham!

3
Ich sagte: Hier bin ich.
4
Er sprach:

Du suchst den Gott der Götter,
den Schöpfer
in deines Herzens Sinn.
Ich bin es.

5
Geh fort von deinem Vater Therach!

Verlaß das Haus,
daß nicht auch du den Tod
in deines Vaterhauses Sünden findest!

6
Ich ging hinaus.
7
Noch war ich nicht zur Tür des Hofs gekommen,

kam eines großen Donners Schall,
und Feuer fiel vom Himmel,
und dies verbrannte ihn, sein Haus
und alles drin bis auf den Grund an vierzig Ellen. –


II. Teil: Die Apokalypse


9. Kapitel: Abraham soll opfern
1
Alsdann kam eine Stimme;

sie sprach mich zweimal an:
Abraham! Abraham!