Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 1066.jpg

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nehmen sie das Joch des Königtums
und das Joch der weltlichen Sorgen.
Wer sich vom Joch des Gesetzes losmacht,
muß das Joch des Königtums
und der weltlichen Sorgen tragen.

8
Rabbi Chalaphta aus Kephar Chananja sagte:

Bei zehn, die dasitzen und sich mit dem Gesetz beschäftigen,
ist mitten darin die Gottesgnadengegenwart.
Es heißt ja (Ps 82, 1):
„Gott steht in der Versammlung der Götter.“
Aber auch von fünf heißt es (Ps 82, 1):
„Inmitten von Göttern richtet er.“
Aber auch von drei heißt es (Am 9, 6):
„Er gründete auf Erden sein Gewölbe.“
Aber auch von zwei heißt es (Mal 3, 16):
„Dann sprechen die Gottesfürchtigen zueinander:
Gott hört und vernimmt es.“
Aber auch von Einem heißt es (Ex 20, 24):
„Überall, wo ich meinen Namen preisen lasse,
komme ich zu dir und segne dich.“

9
Rabbi Eleazar, Judas Sohn aus Bartota, sprach:

Gib ihm von dem Seinigen!
Denn du und das Deinige ist sein.
So sagte Er auch durch David (1 Chr 29, 14):
„Von dir kommt alles
und aus deiner Hand geben wir es dir.“

10
Rabbi Jakob sagte:

Wer spazierengeht und das Gesetz wiederholt,
aber das Studium unterbricht und sagt:
„Wie schön ist dieser Baum!
Wie schön dieses Feld!“
dem rechnet man es an,
als hätte er seine Seele befleckt.

11
Rabbi Dostai, des Rabbi Jannai Sohn,

sagte im Namen des Rabbi Meir:
Wer etwas von seinem Studium vergißt,
dem rechnet man es an,
als hätte er seine Seele befleckt.
Es heißt ja (Dt 4, 9):
„Nun hüte dich und bewahre recht deine Seele,
damit du nichts von dem, was deine Augen sahen, vergissest!“
Es wäre möglich, daß es auch gilt,
wenn ihm sein Studium zu schwer war.
Aber es liegt eine Lehre in der Schriftstelle (Dt 4, 9):
„Daß sie nicht aus deinem Herzen weichen, solange du lebst.“
Folglich verschuldet er sich nicht,
als bis er sich hinsetzt und sie aus seinem Sinne schwinden läßt.

12
Rabbi Chanina, Dosas Sohn, sagt: