Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 1122.jpg

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in der Gemeinde hatte?
Nun aber weilest du in widrigem Geruch.
Wo ist nun deines Thrones Pracht?

9
Bist du’s, der goldene Lampen auf den Silberleuchtern hatte?

Nun aber mußt du auf den Mondschein warten.
Wo ist nun deines Thrones Pracht?

10
Bist du’s, der seine Salbe von dem Weihrauchbaum bezog?

Nun aber sitzt du in der Fäulnis da.
Wo ist nun deines Thrones Pracht?

11
Bist du es, der die Ungerechten und die Frevler ausgelacht,

nun aber selbst zum Spott geworden?
Wo ist nun deines Thrones Pracht?

12
Bist du der Iob, der diesen großen Ruhm besaß?

Wo ist nun deines Thrones Pracht?


33. Kapitel: Iobs Antwort
1
Als so Eliu dieses lange Klaglied sang,

da riefen die Mitkönige ihm zu,
so daß ein großer Lärm entstand.

2
Als das Geschrei sich legte,

sprach Iob zu ihnen: Schweigt!
Nun will ich euch belehren über meinen Thron
und über seine Pracht und Herrlichkeit,
die bei den Heiligen ihm eigen wird.

3
Mein Thron steht in der Überwelt

und seine Pracht und Herrlichkeit ist zu des Vaters Rechten.

4
Die ganze Welt vergeht

und ihre Pracht verschwindet;
es werden ihre Anhänger in ihren Untergang hineingezogen.

5
Mein Thron steht in dem heiligen Land

und seine Pracht im Reich der Unvergänglichkeit.

6
Die Flüsse trocknen aus

und ihrer Wellen Überschwang stürzt in des Abgrunds Tiefen.

7
Doch in dem Land, worin mein Thron,

da trocknen nie die Flüsse aus, versiegen nicht;
sie fließen immer.

8
Auch diese Könige vergehen,

die Fürsten schwinden;
ihr Ruhm und ihre Prahlerei gleicht einem Spiegelbild.

9
Mein Reich jedoch besteht auf ewige Zeiten,

und seine Pracht und Herrlichkeit ruht auf des Vaters Wagen.


34. Kapitel: Des Eliphas Rede
1
Ich sprach zu ihnen diese Worte,

sie schwiegen.

2
Doch Eliphas geriet in Zorn

und sagte zu den andern Freunden: