Er haftet zwar nicht mehr am Irdischen;
denn unbeständig ist die Erde,
wie die, die sie bewohnen.
Wohl aber haftet er am Himmlischen.
Im Himmel gibt’s ja keine Änderung mehr.
Wir wissen, daß die Erde unbeständig;
denn sie verändert sich im Lauf der Zeit.
Bald finden Strafgerichte statt;
bald hat sie Frieden;
bald wird darauf gekämpft.
daß er beständig ist.
Wenn’s aber wirklich dir so geht,
so will ich eine Frage an dich richten.
dann will ich dich zum zweiten Mal befragen.
Und gibst du mir darauf besonnen Antwort,
dann wissen wir:
Dein Sinn hat sich nicht wegbegeben.
Worauf nur hoffest du?
Auf Gott, den Lebendigen.
Wer nahm dein Hab und Gut dir weg
und tat dir diese Schmerzen an?
Gott.
Du hoffst auf Gott?
Wie kannst du dann behaupten,
er hab dir ungerechterweise diese Leiden zugefügt
und Hab und Gut dir weggenommen?
dann hätt er lieber gar nichts geben sollen.
Denn nie entehrt ein König seinen Krieger,
der einst sein treuer Waffenträger war.
Wer könnte je erfassen
die Tiefen des Herrn und seiner Weisheit?
Wer dürfte sich erdreisten,
dem Herrn ein Unrecht aufzubürden?
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 1124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_1124.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)