Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 1167.jpg

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Ein Weib nahm ich mit achtundzwanzig Jahren.
Mit vierzig kam ich nach Ägypten.

6
Ihr, meine Kinder, seid die dritte Generation.
7
Und Joseph starb in meinem 118. Jahr.


13. Kapitel
1
Nun, meine Kinder! Ich befehle euch,

von ganzem Herzen unsern Herrn und Gott zu fürchten.
So wandelt in der Einfalt ganz nach dem Gesetze sein!

2
Doch lehrt auch eure Kinder Wissenschaften,

daß sie Verstand in ihrem ganzen Leben haben
und unablässig im Gesetze Gottes lesen!

3
Denn jeder Kenner des Gesetzes Gottes wird geehrt

und ist nicht fremd, wohin er geht,

4
gewinnt viel Freunde, über seine Eltern noch hinaus,

und viele Menschen wünschen, ihm zu dienen
und das Gesetz aus seinem Mund zu hören.

5
Und übt Gerechtigkeit auf Erden, meine Kinder,

daß in dem Himmel euch vergolten werde!

6
Und sät das Gute auch in eure Seele,

daß ihr’s in eurem Leben findet!
Denn wenn ihr Schlechtes säet,
dann erntet ihr nur Kümmernis und Trübsal.

7
Erringet Weisheit eifrig in der Furcht vor Gott!

Man kann gefangen werden
und Städte können untergehen,
und Länder, Gold und Silber, jede Habe kann verloren werden.
Die Weisheit aber kann man keinem Weisen nehmen,
es sei denn durch des Frevelsinnes Blindheit
und durch Verhärtung in der Sünde.

8
Die Weisheit dient zum Ruhm ihm selbst bei Feinden;

auf fremdem Boden ist sie ihm ein Vaterland
und bei den Feinden findet er noch einen Freund.

9
Wer solches lehrt und tut,

sitzt auf dem Thron mit Königen,
wie Joseph, unser Bruder.


14. Kapitel
1
Ich las in einer Schrift des Henoch, meine Kinder,

daß ihr zuletzt euch an dem Herrn versündiget,
weil ihr nach jeder Schlechtigkeit begehrt,
und bei den Heiden allen werdet ihr zum Spott.

2
Doch unser Vater Israel bleibt rein

vom Frevelsinn der Hohenpriester,
[die ihre Hände an den Welterlöser legen].

3
Der Himmel ist ja reiner in des Herren Augen als die Erde;