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5
Er hindert Gottes Opfer,

gedenkt des Segens Gottes nicht,
hört nicht auf des Propheten Rede

6
und über fromme Worte wird er unwillig.

Denn wer den beiden Leidenschaften dient,
kann Gott nicht folgen;
denn sie verblenden seine Seele.
Er wandelt in dem Tageslicht, als ob es Nacht.


19. Kapitel
1
Die Geldgier, meine Kinder,

führt zu den Götzenbildern hin;
durch Geld verführt,
benennen sie ja Götter die, die keine sind.
Sie macht den, der sie hat, verrückt.

2
Des Geldes wegen auch verlor ich meine Kinder

und ohne meines Fleisches Buße
und ohne die Kasteiung meiner Seele
und ohne meines Vaters Jakob Beten
hätt ich auch ohne Kinder sterben müssen.

3
Doch meiner Väter Gott war mir barmherzig,

weil ich nur unwissend gehandelt.

4
Des Irrtums Fürst hat mich verblendet;

ich sündigte als wie ein Mann,
wie Fleisch, durch Sünde ganz verdorben.
Ich lernte meine eigne Schwachheit kennen
und hielt mich selbst für unbesieglich.


20. Kapitel
1
Wißt, meine Kinder!

Es geben mit dem Menschen sich zwei Geister ab,
der Geist der Wahrheit und der Geist des Irrtums

2
und zwischen beiden steht die Einsicht des Verstandes.

Er kann sich dahin neigen, wo er will.

3
Und in das Herz des Menschen werden eingeschrieben

der Wahrheit und des Truges Werke,
und beide kennt der Herr.

4
Nicht gibt es eine Zeit,

wo sich der Menschen Werke wohl verbergen können.
Denn eingeschrieben sind sie vor dem Herrn ins Herz.

5
Der Geist der Wahrheit zeugt für alles,

beschuldigt alles,
und vor dem eignen Herzen wird der Sünder rot
und kann zum Richter nicht sein Antlitz heben.


21. Kapitel
1
Nun, meine Kinder, liebt den Levi!

Erhebt euch niemals gegen ihn!