Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 1214.jpg

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Sprich, lieber Vater!
Wir sind bereit, zu hören.

5
Er sprach zu ihnen:

Ich weise euch nichts andres an,
als nur den Herrn zu fürchten.
Ihm dienet! Ihm hängt an!

6
Da sprachen sie zu ihm:

Wiefern bedarf Er unseres Dienstes?
Er sprach zu ihnen:
Er selbst braucht kein Geschöpf;
doch die Geschöpfe in seiner Welt bedürfen seiner.
Er schuf jedoch nicht seine Welt für nichts.
Ihn sollen seine Kreaturen fürchten,
und keiner soll dem Nächsten tun,
was er nicht will, daß man’s ihm tue!

7
Da sprachen sie zu ihm:

Ach, lieber Vater!
Hast du fürwahr bemerkt,
daß wir von deinen oder unsrer Ahnen Wegen
zur Rechten oder Linken abgewichen wären?

8
Er sprach zu ihnen:

Der Herr und ich sind Zeugen,
daß es so ist, wie ihr da sagt.
Ich fürchte aber für die Zukunft,
ihr könntet abirren,
der fremden Völker Götzen folgen
und nach der Heidenvölker Satzungen wandeln
und euch den Josephsöhnen beigesellen,
anstatt den Söhnen Levis und den Judas.

9
Da sagten sie zu ihm:

Was willst du nur damit,
daß du uns solches anbefiehlst?

10
Er sprach zu ihnen:

Ich weiß,
daß Josephs Söhne
vom Herrn, dem Gotte ihrer Väter, abfallen,
und dann verleiten sie die Söhne Israels zum Sündigen.
So sind sie schuld,
daß diese aus dem schönen Land in fremdes ziehen müssen.
Wir mußten auch um seinetwillen auswandern,
und in Ägypten Sklavendienste tun.


2. Kapitel
1
Nun will ich euch von dem Gesicht erzählen,

das ich bei meiner Schafhut hatte.

2
Ich sah,

und auf dem Felde hüteten mit mir zwölf Brüder mein.