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5. Kapitel
1
Nachdem er also uns belehrt,

verschwand er uns.

2
Darauf ergriff die beiden Steuerruder Joseph,

das eine mit der Rechten,
das andere mit der Linken;
und meine andern Brüder ruderten.
So fuhr das Schiff dahin
und schwamm auf dem Gewässer.

3
Und auf den beiden Masten saß mit Juda Levi

und schaute, welchen Weg das Schiff zu nehmen habe.

4
Solange Joseph einig war mit Juda

und Juda Joseph unterwies,
wohin er fahren sollte,
und Joseph dorthin steuerte,
solange fuhr das Schiff auch sicher, ohne anzustoßen.

5
Nach einer Weile aber gab’s bei Joseph und bei Juda Streit

und Joseph lenkte nicht das Schiff,
wie es sein Vater ihm gesagt
und wie ihn Juda lehrte.
Es fuhr das Schiff im Zickzack hin und her
und endlich warfen es die Meereswogen an den Felsen
und es zerschellte.


6. Kapitel
1
Und Levi stieg mit Juda von den Masten, sich zu retten.

Auch wir, die andern Brüder, retteten uns insgesamt ans Ufer.

2
Darauf kam unser Vater Jakob

und fand uns auseinandergerissen,
den einen hierhin, den andern dorthin,

3
Er sprach zu uns:

Was ist das mit euch, meine Söhne?
Gewiß habt ihr das Schiff nicht so gesteuert, wie es nötig war,
wie ich es euch geheißen.

4
Wir sagten ihm:

Beim Leben deiner Knechte!
Wir sind in keiner Weise von dem abgewichen,
was du uns anbefohlen.
Doch Joseph trägt die Schuld:
er steuerte das Schiff nicht so, wie du’s befohlen
und wie’s ihn Juda und Levi gelehrt;
er war ja auf sie eifersüchtig.

5
Da sagte er zu uns:

Zeigt mir, wo’s ist!
Da sah er, daß nur noch der Masten Spitzen sichtbar waren,
indes das Schiff im Wasser schwamm.

6
Da pfiff mein Vater