Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 1289.jpg

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  • 1: 1 s. Epiphanius Panarion haer. 64, 70, 5 f; II 515, 24 ff Holl. Der jüdische Ursprung und damit die Abfassungszeit 50 v. Chr. bis 50 n. Chr. ist durch Josephus gesichert. Der Verfasser knüpft an Ezech 34, 1 ff an und führt dieses Kapitel weiter, indem er den Propheten auch dem einzelnen, nicht bloß dem Volk, eine Auferstehung verheißt. Er schließt diese Auferstehung aus der Gewißheit, daß das Endgericht ein gerechtes sein müsse. Wirklich gerecht ist es aber nur, wenn es auch den Leib mit umfaßt. Diese Auferstehung stellt er sich aber nur als eine Wiederherstellung des früheren Körpers vor.
  • 2: 1 s. Clemens Alex. Q D S 40, 2; III 186, 12 f. Hier wird ausgesprochen, daß das Gericht nicht mehr nach Barmherzigkeit, sondern nach strenger Gerechtigkeit erfolgt, wie in 4 Esdras, und daß das Urteil unwiderruflich ist. Das Gericht erfolgt unmittelbar nach dem Tod des Menschen.
  • 3: 1 s. 1 Clem. 8, 3; Clem. Alex. Paedag. I 91, 2; I 143, 20. Ein allgemein jüdischer Gedanke, daß Israel von Gott erhört würde und zu ihm der Messias käme, wenn es nur wirklich Buße täte.
  • 4: 1 Dies bezieht sich auf den verbreiteten jüdischen Glauben, wonach der Messias, kaum geboren, sofort wieder verschwindet. Bei Henoch 90, 37 erscheint der Messias als weißer Farren mit großen Hörnern und in einem Midrasch ist das Brüllen einer Kuh das Zeichen für die Ankunft des Messias.


25. Zu Ezechiel, dem Tragiker

Ezechiel, „der Dichter der jüdischen Tragödien“ in jambischen Trimetern abgefaßt, (Clemens Alex. Strom. I 23, 155[WS 1]), war sicher ein Jude, wie schon aus seinem Namen hervorgeht. Er lebte wohl im ersten vorchristlichen Jahrhundert. Nur eines seiner Dramen, „Der Auszug“ der Juden aus Ägypten, ist in größern Bruchstücken erhalten. Die Handlung schließt sich darin ziemlich genau an den Wortlaut der biblischen Erzählung an; doch fehlt es nicht an mancherlei Ausschmückungen. Der Verf. wollte mit seinen Dramen wohl dem jüdischen Volke die biblischen Geschichten nahebringen und zugleich die heidnischen Theaterstücke verdrängen; vielleicht rechnete er auch auf heidnische Leser und Zuschauer (s. Euseb. Praep. ev. IX 28. Clem. Alex. Strom. I 23, 155 ff, Philippson, Ezechiel 1830).

1 Moses befindet sich in Midian (Ex 2, 1 ff). Ein langer Monolog, worin Moses sein bisheriges Leben schildert. 59 Er sieht die sieben Töchter Raguels kommen. 60 Midian heißt hier merkwürdigerweise Libyen und wird von Äthiopen bewohnt. 96 Gott spricht unsichtbar aus dem Dornbusch. Deshalb erscheint er nicht selbst auf der Bühne; man hört nur seine Stimme. 153 Im Monat Nisan (März bis April). 175 Das Passahfest. 243 Der Bote war dem Zug der Israeliten vorausgeschickt. 244 Das Tal von Elim (Ex 15, 27, Num 33, 9). 254 Phönix.


26. Zur Fastenrolle

Diese kleine Chronik bringt in Kalenderform eine Reihe von Tagen, die sich durch glückliche Ereignisse auszeichneten und deshalb als Festtage, wo das Fasten verboten war, eingesetzt wurden. Sie ist das älteste nachbiblische Denkmal in aramäischer Sprache; sie gilt als Werk der Schüler Hillels und Schammais. Ihr Grundstock aber geht in vorchristliche Zeit zurück, wie die Betonung

Anmerkungen (Wikisource)