Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 201.jpg

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wenn den obliegenden Dienst die dazu Bestimmten
in geziemender Weise an seinem Kunstwerk verrichteten.

55
Der frühere Tisch wurde ja nicht wegen Goldmangels, meinte er,

in kleinen Maßen ausgeführt,
sondern er scheint aus einem bestimmten Grund diese Maße zu besitzen.
Wäre Größeres gefordert worden, dann hätte es an Gold nicht gefehlt.
Deshalb dürfe man die ersten Maße nicht überschreiten
und nicht über sie hinausgehen.

56
Er befahl nun Künstler aller Art aufzubieten;

dabei verfolgte er in allem erhabene Gedanken.
Er war auch von Natur aus gut befähigt,
sich die Dinge fertig vorzustellen.
Er befahl, die Einzelheiten, die nicht in der Schrift angegeben waren,
prächtig auszuführen,
bei dem Angegebenen aber sich in den Maßen danach zu richten.

57
So machten sie das Werk zwei Ellen lang, eine Elle breit und anderthalb Ellen hoch.

aus reinem Gold und vollkommen massiv.
Ich meine, das Gold war nicht einem andern Material aufgelegt,
sondern das Ganze war eine massive Platte von gehämmertem Metall.

58
Sie machten ferner ringsherum einen Rand von Handbreite,

mit drehbaren Schienen, die Reliefs in Fadenmuster aufwiesen;
ihre getriebene Arbeit an allen drei Seiten war wunderbar.

59
Sie waren nämlich dreiseitig;

aber auf jeder Seite war die Arbeit in gleicher Weise ausgeführt.
Deshalb boten sie den gleichen Anblick auf jeder Seite,
wenn man sie drehte.
Die nach dem Tisch selbst gerichtete Seite
der an dem Rand befestigten Schiene war auch schön geformt,
obwohl sich nur die äußeren Seiten dem Auge des Beschauers darboten.

60
Die hohe Kante der beiden Seiten war deshalb scharf,

weil die Schiene, wie gesagt, dreiseitig war.
Edelsteine waren in die Schienen zwischen das Fadenmuster eingelegt,
einer an den andern in unnachahmlicher Weise.

61
Alle waren mit goldenen Nadeln in Vertiefungen sicher befestigt.

An den Seiten hielten Klammern sie fest zusammen.

62
Seitlich am Tischrand war, ringsum auf der sichtbaren Seite,

ein Eierstab angebracht;
er bestand aus Edelsteinen in fortlaufenden Mosaikmustern,
die sich um den ganzen Tisch dicht aneinander legten.

63
Unterhalb der den Eierstab bildenden Edelsteine

brachten die Künstler einen Fruchtkranz an,
der aus Trauben, Ähren, Datteln, Äpfeln, Granatäpfeln
und andern Früchten bestand.
Sie bearbeiteten nämlich Steine von entsprechenden Farben so,
daß sie die erwähnten Früchte darstellten.
sie befestigten sie rings um die Stirnseite des ganzen Tisches.

64
Nach dem Früchtekranz war nach unten hin

ähnlich ein Eierstab mit Mosaikmustern angebracht,