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Ihr Männer!

Ist nicht der Wein am mächtigsten,
dieweil er so zu handeln zwingt?
Nachdem er so gesprochen, schwieg er.


4. Kapitel: Des Königs Macht
1
Da fing der Zweite an, zu reden,

der von des Königs Macht geschrieben:

2
Ihr Männer!

Sind nicht am mächtigsten die Menschen,
dieweil sie sich die Erde und das Meer
und alles, was darinnen, unterwerfen?

3
Der König aber ist der mächtigste von ihnen:

denn er gebietet über sie,
und er beherrscht sie,
und sie gehorchen ihm in allem, was er ihnen anbefiehlt.

4
Befiehlt er ihnen, gegenseitig Krieg zu führen,

dann tun sie es.
Und sendet er sie gegen Feinde aus,
alsdann marschieren sie
und zwingen Berge, Mauern, Burgen nieder.

5
Sie morden, und sie lassen ermorden

und handeln niemals gegen den Befehl des Königs.
Und wenn sie siegen, bringen alles sie dem König,
und wenn sie plündern, ausnahmslos das übrige.

6
Und die, die keinen Kriegsdienst tun

und die nicht kämpfen,
vielmehr das Land bebauen,
sie bringen wiederum dem König Gaben,
nachdem sie eingeheimst, was sie gesät.
Sie zwingen ja sich gegenseitig,
dem König Abgaben zu bringen.

7
Er ganz allein ist einzig.

Heißt er sie töten,
so töten sie.
Befiehlt er frei zu lassen.
sie lassen frei.

8
Heißt er sie schlagen,

hauen sie zu.
Befiehlt er zu verwüsten,
verwüsten sie.
Heißt er sie bauen,
so bauen sie.

9
Heißt er vernichten,

vernichten sie.
Befiehlt er anzupflanzen,
so pflanzen sie.