Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 458.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

18. Kapitel: Der fünfte Himmel
1
Da nahmen mich die Männer in den fünften Himmel;

dort sah ich viele Scharen, Wächter;
ihr Aussehen glich dem der Menschen;
sie waren größer als die größten Riesen.


19. Kapitel: Der sechste Himmel
1
Da führten mich die beiden Männer von dort weg

und brachten mich in den sechsten Himmel.
Dort sah ich sieben Chöre leuchtender herrlicher Engel;
ihr Antlitz glänzte wie die Sonne;
sie unterscheiden sich weder durch ihr Antlitz
noch durch ihre Größe und Gewandung.

2
Diese sorgen für die Ordnung in der Welt

und den Gang der Sterne, der Sonne und des Mondes.

3
Engel, Engel, diese himmlischen Engel

bringen das ganze himmlische Leben in Einklang;
sie sorgen für die Gebote, Lehren und Wohlklang
und Gesang und jeden Lobpreis.

4
Die einen Engel herrschen über die Zeiten und Jahre,

die andern über die Flüsse und Meere,
wieder andere über die Frucht, das Gras und jedes Gewächs,
und andere sorgen für das Leben aller Menschen
und schreiben vor dem Angesicht des Herrn auf.

6
In ihrer Mitte sind sieben Phönixe,

sieben Cherubim
und sieben Sechsflügelige;
sie singen und jubilieren miteinander;
ihr Gesang ist unbeschreiblich,
und der Herr ergötzt sich an seinem Schemel.


20. Kapitel: Der siebte Himmel
1
Da nahmen mich die beiden von dort hinweg

und brachten mich in den siebten Himmel.
Dort sah ich ein großes Licht
und alle feurigen Scharen der körperlosen Erzengel
und den leuchtenden Ort der Ophannim.
Da ward ich ängstlich und begann zu zittern.

2
Da stellten mich die beiden mitten unter jene

und sagten zu mir:
Henoch! Sei getrost!
Fürchte dich nicht!

3
Sie zeigten mir von ferne den Herrn,

der auf seinem Throne saß
und alle himmlischen Scharen,
wie sie in Chören auf die Stufen traten