Er sprach zu ihm:
Mein Vater! Gib zum Weib mir Asenath,
die Tochter Pentephres,
des ersten Mannes zu Heliopolis!
Warum suchst du ein Weib dir aus,
das tiefer steht als du,
zumal du König dieses ganzen Landes wirst?
Ja, die gibt eine Königin,
ist sie doch über alle Maßen schön.
Die nimm dir doch zum Weib!
in ihrem unnahbaren Stolz;
kein Mann bekam sie je zu sehen;
denn Pentephres besaß an seinem Hause einen Turm,
gar groß und hoch,
und oben auf dem Turme war ein Söller mit zehn Zimmern.
mit Purpursteinen ausgelegt;
aus edlen, bunten Steinen waren seine Wände;
des Zimmers Decke war aus Gold.
befanden sich in diesem Zimmer
und Asenath verehrte diese alle voller Furcht
und brachte ihnen täglich Opfer dar.
samt den Behältern;
drin war viel Gold und Silber,
unzählig goldgewirkte Kleider
und auserlesene, kostbare Steine
und feine leinene Gewänder;
auch aller andre Jungfrauenschmuck war hier.
das alle Güter dieser Welt enthielt.
die Asenath bedienten,
und jede hatte ein besonderes Zimmer;
sie aber waren gleichen Alters,
mit Asenath in einer Nacht geboren;
sie liebte sie gar sehr;
sie waren wunderschön,
den Himmelssternen gleich;
nie sprach ein Mann mit ihnen, noch ein Knabe.
wo ihre Jungfrauschaft gehegt ward und gepflegt;
Paul Rießler (Übersetzer): Joseph und Asenath. Dr. B. Filser, Augsburg 1928, Seite 498. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_498.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)