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11
Da sprach ein Engel Gottes, einer von den Heiligen, zu ihr:

Was weinst du, Hagar?
Steh auf! Nimm den Knaben
und faß ihn bei der Hand!
Denn Gott hat deine Stimme gehört und den Knaben gesehen.

12
Da öffnete sie ihre Augen

und erblickte einen Wasserguell;
sie ging hin, füllte ihren Schlauch mit Wasser
und gab ihrem Kind zu trinken;
dann brach sie auf
und zog in die Wüste Paran.

13
Der Knabe wuchs heran

und ward ein Bogenschütze, und Gott war mit ihm,
und seine Mutter nahm ihm ein Weib aus den Töchtern Ägyptens.

14
Sie gebar ihm einen Sohn,

und er hieß ihn Nebajot;
denn sie sprach:
Der Herr war mir nahe, als ich zu ihm rief.

15
Am zwölften Tag des ersten Monats des ersten Jahrs

der siebten Jahrwoche in diesem Jubiläum
waren Stimmen im Himmel über Abraham zu vernehmen,
daß er in allem, was Er mit ihm rede, gläubig sei,
und daß er den Herrn liebe
und in jeder Not vertrauensvoll wäre.

16
Da kam der Fürst Mastema

und sprach vor Gott:
Abraham liebt fürwahr seinen Lohn Isaak
und hat an ihm vor allem sein Gefallen.
Sag ihm,
er solle ihn als Brandopfer auf den Altar darbringen,
und du wirst sehen,
ob er diesen Befehl ausführt,
und du wirst erkennen,
ob er in allem, womit du ihn versuchst, vertrauensvoll ist!

17
Der Herr aber wußte,

daß Abraham in all seiner Not gläubig war;
denn er hatte ihn durch sein Land und mit Hungersnot versucht;
ebenso hatte er ihn durch den Reichtum der Könige versucht,
ferner durch sein Weib,
als es ihm weggenommen wurde,
und durch die Beschneidung;
endlich hatte er ihn durch Ismael und seine Magd Hagar versucht,
als er sie fortschicken mußte.

18
Aber in allem, worin Er ihn versuchte,

ward er als gläubig erfunden,
und seine Seele war nicht ungeduldig geworden,
und er hatte nicht gezaudert, es zu tun;
denn er war gläubig und liebte den Herrn.