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er mit dem ganzen Abrahamshaus,
und sie weinten laut.

7
Dann begruben ihn seine Söhne Isaak und Ismael

in der Doppelhöhle bei seinem Weibe Sara,
und vierzig Tage beweinten ihn alle Leute seines Hauses,
Isaak und Ismael und alle ihre Söhne,
ebenso Keturas Söhne an ihrem Ort;
dann ging die Trauer um Abraham zu Ende.

8
Er hatte drei Jubiläen und vier Jahrwochen gelebt, 175 Jahre;

so hatte er seine Lebenstage vollbracht, alt und lebenssatt.

9
Die Tage der Vorväter beliefen sich auf 19 Jubiläen;

nach der Sintflut aber begannen sie,
weniger als 17 Jubiläen zu leben,
vielmehr an Jubiläen abzunehmen,
schnell zu altern und lebenssatt zu werden
wegen des vielen Leidens und durch die Bosheit ihrer Wege,
mit Ausnahme Abrahams.

10
Abraham war ja dem Herrn gegenüber in all seinen Werken vollkommen

und alle seine Lebenstage in Gerechtigkeit wohlgefällig.
Er vollendete aber wegen der Bosheit keine vier Jubiläen in seinem Leben, bis er alt ward,
und er ward lebenssatt.

11
Alle Geschlechter aber, die von jetzt an bis zum großen Gerichtstag erstehen,

werden schnell altern, bevor sie zwei Jubiläen vollenden,
und ihre Kenntnis verlässt sie wegen ihres hohen Alters
(und all ihre Kenntnis verschwindet).

12
Wenn in jenen Tagen ein Mensch ein Jubiläum und die Hälfte der Jahre lebt,

dann sagen sie von ihm: „Er hat lange gelebt.“
Der größte Teil seiner Tage ist Leid, Mühe und Betrübnis,
und kein Friede ist dabei.

13
Denn Plage folgt auf Plage,

Wunde auf Wunde, Betrübnis auf Betrübnis,
böses Gerücht auf böses Gerücht,
Krankheit auf Krankheit und sonstige schlimme Strafen,
eins nach dem andern:
Krankheit, Umsturz, Schnee, Frost, Eis,
Fieber, Kälte, Erstarrung, Dürre, Tod,
Schwert, Gefangenschaft und alle Arten von Plagen und Leiden.

14
All dies kommt über das böse Geschlecht, das auf Erden sündigt;

ihre Werke sind Unreinheit, Hurerei, Befleckung und Greuel.

15
Dann sagen sie:

„Der Voreltern Tage waren es viel,
bis zu tausend Jahren, und schön.
Aber unsere Tage!
Wenn ein Mensch lange lebt,
dann wird er siebzig Jahre alt,
wenn es viel ist, achtzig,
und alle sind schlimm.“
Es herrscht eben kein Friede in den Tagen dieses bösen Geschlechtes.