vielmehr planen sie jeden Tag Böses gegeneinander
und wie jeder seinen Hasser und Widersacher töte.
Mit dir ist keine Bruderliebe zu halten.
Wenn das Schwein einmal seine Haut ändert
und seine Borsten zart wie Wolle macht,
und wenn es auf seinem Kopf
Hörner gleich Hirsch- und Schafhörnern wachsen läßt,
dann werde auch ich mit dir Bruderliebe halten.
Seit wir von der Mutterbrust getrennt waren,
warst du mir nie Bruder.
daß sie diese nicht mehr fressen
und ihnen kein Leid mehr tun,
und wenn ihre Herzen ihnen nur Gutes tun wollen,
dann wird auch in meinem Herzen Frieden gegen dich sein.
und sich mit ihm an Ein Joch spannen läßt
und mit ihm pflügt,
dann will auch ich mit dir Frieden machen.
dann wisse, daß auch ich dich wieder liebgewonnen habe
und mit dir Friede mache.
Du sollst vertilgt werden, ebenso deine Söhne:
du sollst keinen Frieden haben.
daß er ihm von Herzen übel wollte
und aus ganzer Seele ihn töten wollte,
und daß er nun gleich einem Wild ansprang,
gleich einem Wild, das in die Lanze fährt, die es durchbohrt und tötet,
und doch nicht davor flieht,
sie sollten ihn und all seine Genossen angreifen.
und sprach zu ihm:
Spann deinen Bogen, Vater!
Schieß die Pfeile ab,
durchbohr den Feind
und töte den Widersacher!
Mögest du die Kraft dazu haben!
Denn wir wollen deinen Bruder nicht töten;
ist er doch soviel wie du und dir ähnlich.
Wir wollen ihm seine Ehre geben.
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 640. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_640.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)