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Denn er wandelte in Rechtschaffenheit,
und bei ihm gab es weder Hochmut noch Überhebung
noch Ansehen der Person noch Annahme von Geschenken;
vielmehr richtete er in Gerechtigkeit alle Völker des Landes.

9
Und das Land Ägypten hatte vor Pharao wegen Joseph Frieden;

denn der Herr war mit ihm
und gab ihm Gnade und Erbarmen für sein ganzes Geschlecht
vor allen, die ihn kannten,
wie vor denen, die nur durch Hörensagen von ihm wußten.
Pharaos Reich aber war in Ordnung;
da gab es keinen Satan noch sonst einen Übeltäter.

10
Und der König gab Joseph den Namen Sephantiphanes;

auch gab er Joseph die Tochter Potiphars,
des Priesters von Heliopolis und des Oberkochs zum Weib.

11
An dem Tag, wo Joseph vor Pharao trat,

war er dreißig Jahre alt (wo er vor Pharao stand).

12
In diesem Jahr starb Isaak.

Und es kam,
wie Joseph bei der Deutung seiner beiden Träume gesagt hatte.
Es gab nämlich sieben Jahre des Überflusses im ganzen Land Ägypten,
und das Ägypterland brachte viel Frucht hervor;
ein Maß gab 1800 Maße.

13
Joseph sammelte nun in jeder Stadt Getreide,

bis sie mit Korn angefüllt waren,
wobei man es seiner Menge wegen nicht mehr zählen
noch messen konnte.


41. Kapitel: Juda und Tamar (Gen 38)
1
Im zweiten Tag der zweiten Jahrwoche im 45. Jubiläum

nahm Juda für seinen Erstgeborenen Ger ein Weib
von Arams Töchtern, namens Tamar.

2
Er aber haßte sie

und wohnte ihr nicht bei,
weil seine Mutter eine Kanaaniterin war;
er wollte sich nämlich ein Weib vom Stamme seiner Mutter nehmen;
aber sein Vater Juda erlaubte es nicht.

3
Dieser Ger, Judas Erstgeborener, war böse,

und der Herr tötete ihn.

4
Da sprach Juda zu dessen Bruder Onan:

Geh zu deines Bruders Weib ein,
vollzieh die Schwagerehe mit ihr
und erweck deinem Bruder Nachkommen!

5
Onan wußte nun, daß das Kind nicht sein,

sondern seines Bruders wäre,
und so ging er in das Haus seines Bruderweibes
und goß den Samen auf den Boden;
er aber war in des Herrn Augen böse,
und so tötete er ihn.