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2. Kapitel

Darüber schreibt der Komiker Menander mit den gleichen Worten:

1
Mein Pamphilus!

Bringt jemand als ein Opfer

2
der Stiere oder Böcke eine Menge dar,
3
sei’s anderes von dieser Art, beim Zeus,

seien es Geräte,

4
indem er goldene Mäntel fertigt oder purpurne,
5
sei’s Schmuck aus Elfenbein oder aus Smaragd,
6
und glaubt er damit, Gottes Huld sich zu erwerben,
7
der ist im Irrtum und voll Leichtsinn.
8
Der Mann muß edel sein,
9
darf Jungfrauen nicht verderben,

nicht ehebrechen,

10
nicht stehlen und nicht morden um des Geldes willen.
11
Mein Pamphilus!

Begehr nicht eine Nadelspitze!

12
Denn Gott, der gegenwärtig, sieht auch dich. –

Und wieder schreibt Menander hierüber:

13
Nicht eine fremde Nadel sollst du je begehren, Lieber!
14
Denn Gott erfreut sich an den guten Werken
15
und nicht an bösen.
16
Dem Mann der Arbeit schenkt er selbst ein glücklich Leben,
17
der Nacht und Tag den Boden ackert.
18
Bring Gott ein Opfer dar,

indem du allzeit fromm verbleibst!

19
So rein wie dein Gewand,

sei auch dein Herz!

20
Und wenn du donnern hörst,

flieh nicht,

21
solang du selbst dir nichts bewußt bist, Herr!
22
Denn Gott, der gegenwärtig, sieht auch dich.