Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 822.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Da sprach Addo:
Seid ihr nicht durch das, was den Ammonitern zustieß, belehrt,
falls nicht Moabs Sünden voll sind?
Dann sandte Addo hin, nahm vom Volk 20 000 Mann,
zog nach Moab, griff sie an und tötete von ihnen 45 000 Mann;
die übrigen aber flohen vor ihm.
Addo kehrte heil zurück
und brachte seinem Herrn Brandopfer und Opfergaben dar;
dann starb er und ward in seiner Stadt Ephrata begraben.

2
In jener Zeit wählte das Volk den Elon

und setzte ihn über sich als Richter ein.
Er richtete Israel zwanzig Jahre.
In seinen Tagen griffen sie die Philister an
und nahmen diesen zwölf Städte weg.
Dann starb Elon und ward in seiner Stadt begraben.

3
Die Israeliten aber vergaßen den Herrn, ihren Gott,

und dienten den Göttern der Landesbewohner;
deshalb wurden sie den Philistern ausgeliefert
und dienten diesen vierzig Jahre.


42. Kapitel: Samsons Eltern
1
Da war ein Mann aus dem Stamme Dan.

Er hieß Manue, der Sohn des Edoc und Enkel des Odo,
des Sohnes Eridens und Enkels Phadesurs, des Sohnes des Dema
und Enkels des Susi, des Dansohnes.
Er hatte ein Weib, namens Eluma, Remacs Tochter.
Sie war unfruchtbar und schenkte ihm darum kein Kind.
Täglich sprach ihr Gatte Manue zu ihr:
Der Herr hat deinen Mutterschoß verschlossen,
so daß du nicht gebären kannst.
Gib mich frei, daß ich ein anderes Weib nehme,
damit ich nicht ohne Leibesfrucht absterbe!
Sie sprach:
Gott hat nicht mich, sondern dich verschlossen,
daß ich nicht gebären,
noch dir Frucht bringen kann.
Da sprach er zu ihr:
Es mache das Gesetz unsere Prüfung offenkundig!

2
Und da sie täglich stritten

und sich beide recht betrübten,
weil sie ohne Leibesfrucht waren,
stieg in einer Nacht das Weib auf das Dach hinauf
und betete also:
Herr, du alles Fleisches Gott!
Ach, tu mir kund, ob meinem Manne oder mir es nicht verliehen ist,
Söhne zu erzeugen!
Oder wem es ist versagt oder wem verliehen,
Leibesfrucht hervorzubringen!