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Da brüllten die Kühe
und suchten ihre Kälber,
zogen aber auf dem Wege rechts nach Judäa.
Da wußten sie,
daß sie der Lade wegen zugrunde gerichtet wurden.

9
Und Philister versammelten sich alle

und brachten die Lade nach Silo mit Pauken, Flöten und Reigen zurück.
Und wegen der Giftschlangen, die unter ihnen verheerend gewirkt,
machten sie goldene Sessel und weihten die Lade.

10
Bei dieser Heimsuchung betrug die Zahl der gestorbenen Schwangeren 75 000,

die der Säuglinge 65 000,
die der Stillenden 55 000
und die der Männer 25 000.
Und das Land hatte sieben Jahre Ruhe.


56. Kapitel: Israels Verlangen nach einem König
1
In jener Zeit verlangten die Israeliten nach einem König.

So kamen sie bei Samuel zusammen und sagten:
Du bist jetzt alt geworden,
und deine Söhne wandeln nicht auf des Herrn Wegen.
Setze deshalb über uns einen König, der uns richte!
Denn erfüllt ist das Wort,
das Moses zu unsern Vätern in der Wüste sprach:
„Setze als Fürsten über dich einen deiner Brüder ein!“

2
Als Samuel vom Königtum hörte,

ward er in seinem Herzen sehr betrübt und sprach:
Jetzt sehe ich,
daß für euch noch nicht die Zeit immerwährenden Königtums gekommen ist,
noch die der Errichtung eines Hauses für den Herrn, unsern Gott;
denn dies Verlangen nach einem König ist verfrüht.
Wollte dies wirklich der Herr,
so dünkt es mir doch, daß ein König nicht zur Verfügung steht.

3
Da sprach der Herr zu ihm:

Sei nicht betrübt!
Ich sende ihnen einen König, der sie zugrunde richtet
und der selbst später zugrunde geht.
Nun aber soll der, der morgen um die sechste Stunde zu dir kommt,
über sie König sein!

4
Am andern Tag kam des Kis Sohn Saul vom Gebirge Ephraim;

er war auf der Suche nach seines Vaters Eseln.
Als er nach Arimatha kam, trat er ein,
weil er Samuel nach den Eseln fragen wollte.
Dieser wandelte gerade neben der Höhe auf und ab.
Da fragte ihn Saul: Wo ist der Seher?
Damals hieß der Prophet ja Seher.
Da sprach Samuel zu ihm: Ich bin der Seher.
Er fragte: