Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 861.jpg

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Da floh Israel vor den Philistern.
Als Saul sah, daß die Schlacht heftig tobte,
sprach er bei sich:
Was bemühst du dich um dein Leben,
da doch Samuel dir samt deinen Söhnen den Tod ankündigte?

2
Da sprach Saul zu seinem Waffenträger:

Nimm dein Schwert und töte mich,
bevor die Philister kommen
und mit mir Mißbrauch treiben!
Sein Waffenträger wollte aber nicht seine Hände an ihn legen.

3
Da lehnte er sich selbst auf sein Schwert,

konnte aber den Tod nicht finden.
Nun blickte er hinter sich und sah einen Mann herlaufen.
Er rief ihn an und sprach:
Nimm mein Schwert und töte mich!
Mein Leben ist ja noch in mir.

4
Und er kam, ihn zu töten.

Da sprach Saul zu ihm:
Bevor du mich tötest, melde mir, wer du bist.
Da sagte er zu ihm:
Ich bin Edab, der Sohn des Amalekiterkönigs Agag.
Da sprach Saul:
Jetzt erfüllen sich an mir Samuels Worte, die lauteten:
„Der von Agag abstammt,
wird zum Falle dir gereichen.“

5
Geh aber hin und sage David:

„Ich habe deinen Feind getötet!“
Und sag ihm noch:
„Gedenke nimmer meines Hasses,
noch meiner Ungerechtigkeit!“