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„Wie eine Kuh, die störrisch ist,
so ist auch Israel, das unbelehrbare,“ (Os 4, 16)

10
als da der Spötter sich erhob,

der Israel mit Lügenworten übergoß
und sie in wegelose Öde führte (Ps 107, 40)
(und so den Stolz der Welt erniedrigte).

11
Sie sollten von den Pfaden der Gerechtigkeit weggehen;

auch sollten sie die Grenzmark ändern, (Dt 19, 14)
die ihre Ahnen einst in ihrem Erbteil aufgerichtet.

12
Sie sollten Seines Bundes Fluch sich zuziehen, (Dt 29, 21)

daß sie dem Schwerte ausgeliefert würden,
das Rache für das Bündnis nimmt (Lev 26, 25).

13
Sie suchen ja nur sanfte Sachen

und wählen trügerische Dinge (Is 30, 10)
und schauen nach gesetzeslosen Taten aus.

14
Sie wählen sich das Beste aus der Herde aus;

sie sprechen frei den Schuldigen,
verurteilen den Unschuldigen. (Spr 17, 15)

15
Sie übertreten ja den Bund,

verletzen das Gesetz
und gehen gegen fromme Seelen los (Ps 94, 21).

16
Und ihre Seele haßt all die, die aufrecht wandeln, (Ps 107, 18) (Am 5, 10)

und sie verfolgen diese mit dem Schwert
und freuen sich am Streite mit dem Volk.

17
Und so entbrannte Gottes Zornwut gegen ihre Schar, (Ex 4, 14)

so daß er ihre ganze Menge schwinden machte;
denn ihre Werke waren vor ihm unrein.


2. Kapitel: Gottes Wirken
1
Nun hört mir zu,

ihr alle, die ihr in den Bund getreten!
Ich will der Sünder Wege euch enthüllen. (1 Sam 20, 2)

2
Es liebt Gott Weisheit;

er hat den Rat vor sich gestellt;
die Klugheit und die Wissenschaft sind seine Diener.

3
Bei ihm ist Langmut (Ex 34, 6 Ps 130, 4)

und Fülle des Erbarmens,
um denen zu verzeihen,
die ihre Missetat bereuen. (Is 59, 20)

4
Doch Macht und Kraft und Feuerzorn ist auch in ihm

(die Engel der Vernichtung all)
für die, die von dem Wege irren
und das Gebot verabscheuen (Is 66, 15).

5
Da bleibt von ihnen niemand übrig;

kein einziger entkommt. (Ez 9, 14)

6
Denn Gott erwählte diese nicht seit Anbeginn der Welt;

doch ehe sie gebildet,
wußt er um ihre Werke.