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19
Jothan starb, und nach ihm herrschte sein Sohn Achaz;

er war zwanzig Jahre alt, als er zur Regierung kam.

20
Er herrschte sechzehn Jahre in Jerusalem;

seine Mutter war Aphin, Levis Tochter.

21
Er tat Übles vor dem Herrn und opferte den Teufeln.
22
Gegen ihn zog der König von Assyrien Tiglatpilesar herauf.
23
Achaz nannte sich selbst in einem Schreiben seinen Knecht,

und so knechtete ihn der Assyrier.

24
Er schickte dem König von Assyrien Gold und Silber aus dem Haus des Herrn;

während seines Königtums
wurden die Israeliten in die Gefangenschaft geführt.

25
Und der König schickte Leute aus Babel,

daß sie an Stelle der Israeliten in diesem Land wohnten;
da wollten Löwen sie töten.

26
Daraufhin sandte der König von Assyrien zu ihnen den Priester Uri,

und er lehrte sie Gesetze.


39. Kapitel: Hizkia
1
Achaz starb; da regierte nach ihm sein Sohn Hizkia.
2
Hizkia war fünfundzwanzig Jahre alt, als er zur Regierung kam,

und er regierte neunundzwanzig Jahre in Jerusalem;
seine Mutter war Abi, des Zacharias Tochter.

3
Er tat Gutes vor dem Herrn, zerbrach die Altäre,

und zerstörte die eherne Schlange,
die Moses in der Wüste gemacht hatte,
weil sie die Israeliten anbeteten,
und verbannte in Jerusalem die Gottlosigkeit.

4
In seinem vierten Jahr zog Salmanassar, Assyriens König, herauf

und führte den Rest Israels in die Gefangenschaft;
er trieb sie nach Medien jenseits Babels.

5
Im zwanzigsten Jahre Hizkias zog der Assyrierkönig Sanherib herauf

und nahm alle Städte und Dörfer Judas ein;
nur Jerusalem blieb durch Hizkias Gebet verschont.

6
Er aber wurde sterbenskrank, betrübte sich und weinte.
7
Nun gibt es Leute, die ihn tadeln;

sie bemühen sich aber nicht, zu erfahren, weshalb er sich betrübte.

8
Der Grund der Betrübnis des Hizkia war der,

daß er keinen Sohn hatte, der nach ihm regieren konnte,
als er sterbenskrank war.

9
Als er mit den Augen seiner Seele aufschaute und sah,

daß er keinen Sohn habe, der nach ihm regieren konnte,
ward er traurig, weinte und sprach:

10
„Wehe mir! Ich sterbe kinderlos,

und jene Segnung,
deren Gabe durch sechsundvierzig Geschlechter uns zuteil geworden,
wird heute von mir genommen,
und durch mich wird Davids Königtum abgeschafft;
mit mir wird heute die Geschlechtsreihe der Könige Judas abgeschlossen.“