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Ester. Ein gedruckter Zettel: es hat ihn einer gebracht.

Hirsch. (nimmt das Papier, setzt die Brille auf) Was ist’s denn schon wieder?

Reb. Gieb her, Tati! Laß mich lesen!

Hirsch. Geh fort; was willst du? (liest) „Beschreibung einer in Verlust gerathenen Brieftasche!“

Ester. (bey Seite) A wade! da ist mein Aches in Brunn gefallen!

Hirsch. (liest weiter) „Heute morgen ist von der neuen Kaserne bis in die Stadt eine rothlederne Brieftasche verloren gegangen. Es befanden sich darinn zwey Bankozettel von 50 fl.“

Ester. (für sich) A wade! a wade!

Hirsch. (liest weiter) „Mehrere wichtige Papiere, Kompagnielisten und ein Loos von der Hundertgulden-Lotterie in Gold und Silbermünze. Dem redlichen Finder, oder jedem, der Nachricht davon geben kann, werden hiemit, wenn er die Brieftasche unversehrt mit allen, was darin befindlich ist, zurückstellt, für’s erste 50 Gulden Belohnung zugesichert, und wenn das Loos in der eben vorgenommenen Ziehung mit einem Gewinnst von wenigstens tausend Gulden herauskommt, noch überdieß 10 pro Cent oder der zehnte Theil des Gewinnstes ausgefolgt werden. Ausfindig zu machen, und am gehörigen Orte die Anzeige zu machen.“

Ester. (springt freudig herum) Das ist ein Glück! das ist ein Massel! Das ist ein Aches!

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottlieb Schildbach: Glück durch Unglück. Ein Lustspiel in einem Aufzuge. Wallishausser, Wien 1808, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schildbach_-_Gl%C3%BCck_durch_Ungl%C3%BCck.pdf/11&oldid=- (Version vom 11.9.2022)