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Ihr schüchternen Nymphen, die Kränze sich winden,

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     Nehmt hin diese Blumen, und gebt ihm den Kranz,

O! möcht’ er verweilen, nur nimmer vergessen
     Der Seele, die immer in Träumen ihn sieht.«

Die Vögel besingend den lieblichen Morgen,
     Sie schwiegen und horchten und lernten das Lied.

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Die schüchternen Nymphen im dunkeln Gebüsche,

     Sie nahmen die Blumen und schlüpften hinweg.

Aurora mitleidig nahm purpurne Nebel,
     Und bildete Träume, und bildet’ ihr Bild –
Auf fuhr aus den Träumen der weilende Schäfer

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     Und eilete zu ihr, und sank ihr ans Herz.
D.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1796. Neustrelitz: Michaelis, 1796, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1796_104.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)