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Gern ertrag’ ich das Schicksal, ihr Musen, nur daß ihr mein Liebchen,

     Drück’ ich sie fest an die Brust, mir nicht zum Mährchen verkehrt.

101.

Ach! mein Hals ist ein wenig geschwollen! so sagte mein Liebchen
     Aengstlich. – Stille, mein Kind, still und vernehme das Wort:
Dich hat die Hand der Venus berührt, sie deutet dir leise,

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     Daß sie das Körperchen bald, ach! unaufhaltsam verstellt,

Bald verdirbt sie die schlanke Gestalt, die zierlichen Brüstchen,
     Alles schwillt nun, es paßt nirgend das neuste Gewand.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1796. Neustrelitz: Michaelis, 1796, Seite 258. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1796_258.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)